Wie eine Reaktion auf Corona und den Ukraine-Krieg klingt das neue, düstere Album der Stuttgarter Noiserock-Postpunk-Sensation Die Nerven. Warum der Eindruck täuscht, verrät Sänger und Bassist Julian Knoth.
Kurz vor Weihnachten im Jahr 2012 machte unsere Zeitung erstmals enthusiastisch Werbung für die störrisch-wilde Musik dieser drei Männer: „Die Nerven aus Esslingen sind die neuen Lieblingskrachmacher der Republik“ wurde damals noch etwas kühn behauptet. Gerade war deren Debütalbum „Fluidum“ erschienen, und in den Berliner Indiediscos zappelten Hipster bereits unglücklich-glücklich zum spröden Underground-Hit „Summertime Sadness“, den sich die Nerven von der Pop-Sängerin Lana Del Rey geklaut hatten.