Kräftig die Säge ansetzen will Revierleiter Bernd Unglaube und die momentan guten Preise ausnutzen. Foto: Parilov-stock.adobe.com.

Die Preise im Keller, der Käfer in Hochform, beim Einschlag und beim Verkauf auf Sicht fahren – das abgelaufene Forstjahr hatte es in sich und finanziell sah die Gemeinde Dunningen ziemlich in die Röhre.

Dunningen Als Ouvertüre für den Haushaltsplan 2022 verbreitete der Leiter des Kreis-Forstamtes, Frank Kapahnke, in der Gemeinderatssitzung am Montagabend gute Nachrichten und damit eine gute Stimmung. Nach seinen Plänen und nach denen des verantwortlichen Revierleiters Bernd Unglaube kann Kämmerin Dagmar Maier für den Haushalt 2022 einen ordentlichen Gewinn aus dem Gemeindewald einkalkulieren.

Die Situation für den Wald habe sich im abgelaufenen Jahr grundlegend gebessert. Nach mehreren Trockenjahren sei das Jahr 2021 eher kühl und nass gewesen, so Kapahnke.

Der Holzmarkt habe den Waldbesitzern Sorgen bereitet. Im ersten Halbjahr seien die Preise geradezu katastrophal gewesen, bevor im zweiten Halbjahr eine schnelle Erholung eingesetzt habe. Als klares Ziel für 2022 gab Kapahnke aus, die Preise zu halten. Dennoch gebe es große Preis-Unterschiede zwischen verschiedenen Sortimenten. So habe sich der Preis für Palettenholz nahezu verdoppelt, die für Bauholz seien jedoch niedrig geblieben.

Gleichzeitig habe sich die "Käfer-Lage" entspannt. Rund 20 Prozent der Holzernte machten die "zufällige Nutzung" aus. Weitaus überwiegend habe man planmäßig einschlagen können. Erfreulicherweise habe man 1000 Festmeter über Plan nutzen können. Dies habe zu einem "ordentlichen Plus" im Vollzug geführt, frohlockte der Forstamtsleiter.

Für das kommende Jahr kalkulieren Forstamt und Revierleiter mit einem Überschuss von rund 220 000 Euro. Einnahmen in Höhe von rund 900 000 Euro stehen Ausgaben von rund 682 000 Euro gegenüber (Zahlen gerundet). Bei den Kulturen werde man den Weg, den Wald artenmäßig breiter aufzustellen, um ihn gegen den Klimawandel zu wappnen, weiterverfolgen. Für die Bestandspflege habe man rund 58 000 Euro eingeplant, für Wegebau und -instandsetzung sollen 47 000 Euro ausgegeben werden, für die Wildschadenverhütung rund 25 000 Euro.

Von den weiteren Erläuterungen des Revierleiters Bernd Unglaube hatte Kapahnke schon einiges vorweggenommen. Die winterliche Arbeit hätte recht lang fortgesetzt werden können, so Unglaube. Erst im Februar habe man eine Pause einlegen müssen. Die Prioritäten im Wald charakterisierte Unglaube: "Wenn der Holzpreis gut ist, machen wir wenig Pflege." Als Ziel für 2022 gab er 12 100 Festmeter Holzernte an.

Bürgermeister Peter Schumacher gab sich erfreut. Nun könne man auf einem einigermaßen guten Preis-Niveau in das neue Forstjahr starten: "Das gute Ergebnis spielt uns in die Karten und tut unserem Haushalt gut." Er dankte Kapahnke und Unglaube, aber besonders den Waldarbeitern, die eine wichtige, aber auch gefährliche Arbeit ausführten.

Der Gemeinderat nahm den Forstwirtschaftsplan zustimmend zur Kenntnis. Der geplante Überschuss wird in den Haushalt 2022 eingearbeitet.