Anfang 2022 löst die Gelbe Tonne den Gelben Sack ab, das demonstrieren (von links): Jens Baumgärtner (Kaspar), Christian Hitschler (Remondis) und Martin Fetscher, Leiter des Abfallwirtschaftsamtes. Foto: Heinig

Ende Februar und März wird sie 80.000-fach an die Haushalte im Kreis verteilt – die Gelbe Tonne. Zum Jahresbeginn 2022 gilt sie offiziell als Ersatz für den Gelben Sack. Die Systemumstellung beschloss der Kreistag schon im Dezember 2020.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Damit ist das Ende des laut Martin Fetscher, im Landratsamt Leiter des Amtes für Abfallwirtschaft, bei den Entsorgern "unbeliebten" Plastiksackes eingeläutet. Greifen soll mit der Einführung der Gelben Tonne ein im Sinne der Umwelt "nachhaltigeres" System. Bei Sturm umherfliegende oder von Wildtieren zerbissene Gelbe Säcke gehören dann auch der Vergangenheit an.

Entsorgung kann kompliziert sein

Im Pressegespräch erläuterte Martin Fetscher die komplizierten Zuständigkeiten für die Entsorgung von Leichtverpackungen. Grundsätzlich sei die Entsorgung nicht Aufgabe der Landkreise, sondern der bundesweite elf Dualen Systeme. Der Landkreis könne aber Vorgaben machen, so geschehen bezüglich der gewünschten Systemumstellung. Für deren Ausgestaltung ist derzeit der Marktführer, die Belland Vision GmbH mit Sitz in Pregnitz, zuständig und schreibt die Entsorgung auch aus. Den aktuellen Zuschlag erhielt im September die Kaspar GmbH in St. Georgen.

Man freue sich über den Auftrag, so Jens Baumgärtner und nehme die Umstellung von Sack auf Tonne, als "eine logistische Herausforderung" in Angriff. Als Subunternehmen holt sich Kaspar dazu die Remondis GmbH an die Seite, die eigenständig für die Entleerung in Villingen-Schwenningen, Tuningen, Dauchingen und Niedereschach zuständig sein wird. Auf die Müllgebühren hat die Umstellung keine Auswirkungen. Die Gebühr dafür wurde von den Verbrauchern bereits mit Erwerb der Verpackung samt Inhalt bezahlt, heißt es.

Manchmal schwarz mit gelbem Deckel

Die Gelbe Tonne – in manchen Ortschaften ist sie auch schwarz mit gelbem Deckel – gibt es in zwei Größen, 120 und 240 Liter. Die große Tonne soll den Inhalt von bis zu fünf Gelben Säcken fassen. Um den Haushalten die Möglichkeit zu geben, die passende Größe herauszufinden, werden dazugestellte Gelbe Säcke noch bis Ende Juni ebenfalls mitgenommen, versicherte Jens Baumgärtner.

Wohin mit einer weiteren Tonne?

Wohin jetzt mit einer weiteren Tonne? Diese Frage werde kommen, dass wissen Markus Weber und Johannes Henneberger von Belland Vision, haben sie doch schon in vielen weiteren Regionen Deutschlands auf Tonne umgestellt. Sie sind sicher, dass sowohl für Einfamilienhäuser als auch für große Wohnanlagen Lösungen gefunden werden.

Ausnahme Villinger Innenstadt

Ausnahme bleibt indes die Villinger Innenstadt. Hier werde der Gelbe Sack als Platzgründen beibehalten, sagte Christian Hitschler, Disponent bei Remondis. Ob Sack oder Tonne, für Axel Subklew von der Initiative "Mülltrennung wirkt" ist entscheidend, dass im Behälter nur Leichtverpackungen – außer aus Glas und Papier – Platz finden sollen. Stimmt die Qualität, können aus den Inhalten "Recyclate" hergestellt werden. Die Gelben Tonnen selbst waren zum größten Teil einmal Verpackungsmüll.