Steffen Merkel (l) und Marc Lenz, die beiden Geschäftsführer der DFL Foto: dpa/Arne Dedert

Vor der DFL-Abstimmung an diesem Montag über den Verkauf von Medienrechten gibt es hitzige Diskussionen – und es droht ein großer Knall. 

Die Fans wüten, die Opposition formiert sich – und die Befürworter drohen mit Spaltung: Der Profifußball steuert in der hitzig diskutierten Investorenfrage wieder auf eine Zerreißprobe zu. An diesem Montag treffen sich die Bosse der 36 Erst- und Zweitligisten im Sheraton-Hotel am Frankfurter Flughafen, um erneut über den möglichen Milliardendeal abzustimmen. Es ist der dritte Anlauf, die Rahmenbedingungen wurden noch einmal verändert.

„Wir sehen ein positives Stimmungsbild als Grundlage für die Diskussion und Abstimmung“, sagte Steffen Merkel, Co-Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL), dem „Kicker“. Einer Umfrage des Fachmagazins zufolge ist der Ausgang des Votums jedoch völlig offen. 14 Clubs wollen zustimmen und drei (1. FC Köln, SC Freiburg, FC St. Pauli) gesichert ablehnen. Der deutsche Fußball „mit seiner Historie und seiner Verankerung in der Gesellschaft“ passe „kulturell“ nicht zum Ansatz eines Private-Equity-Unternehmens, hieß es aus Köln. Union Berlin fordert laut dem „Kicker“ eine Verschiebung der Abstimmung, diese erfolge „zum falschen Zeitpunkt“.

Erstligisten setzen Zweitligisten unter Druck

Als im Mai der Einstieg eines Investors unter anderen Voraussetzungen scheiterte, kam es zu Verwerfungen. Man müsse „aufpassen, dass wir nicht in eine Situation geraten, in der die zweite Liga vorgibt, was die DFL machen soll“, sagte Bayer Leverkusens Clubboss  Fernando Carro in der „FAZ“ – und drohte indirekt damit, die Bundesliga vom Rest abzuspalten, falls die Zweitliga-Clubs den abgespeckten Deal platzen ließen.

Diesmal sollen sechs bis neun Prozent der ausgelagerten Medienrechte für 20 Jahre verkauft werden. Merkel sagte, ein potenzieller Investor erhalte „nur limitierte Mitspracherechte im wirtschaftlichen Bereich“. In Fankreisen wird das Vorhaben dennoch weiter „sehr kritisch“ gesehen, sagte Thomas Kessen von „Unsere Kurve“. In den Stadien kam es zu massiven Protesten.