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Thomas Müller war Mann des Abends beim 3:0-Pokalsieg der Bayern bei Eintracht Braunschweig.

Braunschweig - Der FC Bayern München hat sich beim Pflichtspiel-Debüt von Trainer-Rückkehrer Jupp Heynckes nicht unter die „Pokaldeppen“ eingereiht. Der Rekord-Cupsieger gewann am Montagabend nach einer glanzlosen Vorstellung mit 3:0 (2:0) bei Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig und erreichte als 14. Bundesliga-Club die zweite Runde im DFB-Pokal.

Vor 23.645 Zuschauern im ausverkauften Eintracht-Stadion zerstörten Mario Gomez (9.) und Bastian Schweinsteiger (39.) mit zwei verwandelten Foulelfmetern sowie Thomas Müller (83.) die Hoffnung der Niedersachsen auf eine Pokal-Sensation wie 1982, als die Eintracht die Bayern mit 2:0 aus dem Wettbewerb geworfen hatte.

"Es war wichtig, dass wir einen guten Auftakt hatten"

„Meine Mannschaft hat ein Klassespiel gemacht, die Abwehr hat nichts zugelassen. Wir haben viel Geduld gehabt und das hat sich am Ende ausgezahlt“, sagte Heynckes nach einseitigen 90 Minuten. „Es war wichtig, dass wir einen guten Auftakt hatten“, betonte Manuel Neuer, in der abgelaufenen Spielzeit mit Schalke Pokalsieger. Braunschweigs Dennis Kruppke erkannte die Überlegenheit des Gegners neidlos an: „Wir brauchen da nicht groß drumherum reden: Wir haben heute die Grenzen aufgezeigt bekommen. Die Bayern waren mindestens eine Klasse besser als wir.“

Sechs Tage vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach erwiesen sich die Bayern als Meister in Sachen Effizienz und nutzten ihre wenigen Chancen eiskalt. Ohne die Flügelzange mit Arjen Robben und Franck Ribéry fehlte den Aktionen der Münchner zwar häufig der Esprit. Dafür kurbelten Schweinsteiger an seinem 27. Geburtstag und Müller das Offensivspiel mit großem Laufpensum wirkungsvoll an.

Rempler von Mirko Boland an Thomas Müller

Mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellenführer wollte die Eintracht den Münchnern Paroli bieten, aber schon beim ersten gelungenen Spielzug der Bayern gerieten die Gastgeber in Rückstand. Als sich Ken Reichel im Zweikampf mit Müller nur noch durch ein Foul im Strafraum zu helfen wusste, zeigte Schiedsrichter Felix Zwayer auf den Punkt, Nationalstürmer Gomez ließ Marjan Petkovic im Eintracht-Tor keine Chance. Holger Badstuber verpasste in der 21. Minute per Kopf die große Möglichkeit, die Führung auszubauen.

Auf der Gegenseite verbrachte Neuer einen weitgehend ruhigen Abend. Gefährlich wurde es vor dem Tor des frischgebackenen Fußballers des Jahres erstmals in der 27. Minute, doch Kruppke wusste mit der Kopfballchance nach Freistoß von Nico Zimmermann nichts anzufangen. Dafür trafen wieder die cool und clever auftretenden Münchner: Nach einem ungeschickten Rempler von Mirko Boland an Müller im 16 Meter-Raum verwandelte Schweinsteiger den zweiten Strafstoß der Partie eiskalt zum 0:2.

Nach der Pause gaben die Niedersachsen ihre vorsichtige Haltung auf, doch zu einer echten Bedrohung für die Bayern-Abwehr wurden ihre Angriffsaktionen nicht. Die Neuzugänge Rafinha und Jerome Boateng, der für ein Foul an Dominick Kumbela Gelb sah, hatten wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen. In der Schlussphase legte Müller mit einem Heber über Torhüter Petkovic hinweg sogar noch das dritte Münchner Tor nach.