Die Schweden agierten mit dem Mute der Verzweiflung, wurden aggressiver und offensiver. Das deutsche Team dagegen verfiel im Gefühl des sicheren Sieges in eine Art Lethargie. „Jeder hat sich zu sicher gefühlt und einen Schritt weniger gemacht“, sagte Schweinsteiger. Und Toni Kroos ergänzte: „Man sieht, was passieren kann, wenn es scheinbar zu einfach ist.“ Man verliert die Konzentration – was in der 62. Minute erstmals offensichtlich wurde.
Nach einer Flanke von Kim Källström nutzte Zlatan Ibrahimovic einen Stellungsfehler in der deutschen Abwehr und köpfte ein: 4:1. Nur zwei Minuten später verschätzte sich Holger Badstuber erneut, Mikael Lustig zog ab: 4:2. Dann stand Jerome Boateng falsch, Per Mertesacker griff nicht ein, Johan Elmander dagegen traf: 4:3 in der 76. Minute. Das deutsche Team versuchte, den Schalter noch einmal umzulegen – doch das gelang nicht mehr. Und in der Nachspielzeit geschah das schier Unbegreifliche. Ibrahimovic setzte sich, nicht ganz astrein, gegen Mertesacker durch, der Ball erreichte Rasmus Elm, und auch der traf: 4:4.
Das DFB-Team hatte tatsächlich einen 4:0-Vorsprung verspielt – was auch den Bundestrainer ratlos machte. „Ich finde keine Erklärung“, sagte Joachim Löw, „dass wir uns so aus dem Rhythmus bringen lassen, hätte ich nicht geglaubt.“
Kommentar
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.