Die heißesten Anwärter auf den Deutschen Fernsehpreis stehen fest: ARD und ZDF haben wie üblich die meisten Kandidaten im Wettbewerb. Gute Chancen haben die Schauspieler Annette Frier und Matthias Brandt.
Die heißesten Anwärter auf den Deutschen Fernsehpreis stehen fest: ARD und ZDF haben wie üblich die meisten Kandidaten im Wettbewerb. Gute Chancen haben die Schauspieler Annette Frier und Matthias Brandt.
Berlin - Die Schauspieler Annette Frier (40) und Matthias Brandt (52) haben bei der Vergabe des Deutschen Fernsehpreises 2014 gleich mehrere Eisen im Feuer.
Frier wurde mit ihrer Sat.1-Serie "Danni Lowinski" in der Kategorie "Beste Serie" nominiert und als "Beste Schauspielerin" für das Sat.1-Drama "Nichts mehr wie vorher", das an den Mordfall Lena aus Emden erinnerte.
Wie die achtköpfige Jury am Donnerstag in Berlin mitteilte, ist Friers Berufskollege Brandt einer von fünf Kandidaten als "Bester Schauspieler" mit seinen ARD-Filmen "Männertreu" um einen Frankfurter Verleger, der sich anschickt, Bundespräsident zu werden, und "Polizeiruf 110: Morgengrauen". "Männertreu" gehört auch in der Kategorie "Bester Fernsehfilm" zu den drei nominierten Beiträgen.
Frier trifft in der Kategorie "Beste Schauspielerin" auf ihre Kolleginnen Johanna Bittenbinder ("Zwei allein", ZDF), Silke Bodenbender ("Es ist alles in Ordnung", ARD), Sandra Hüller ("Polizeiruf 110: Morgengrauen", ARD) und Suzanne von Borsody ("Männertreu", ARD). Brandt hat es mit Francis Fulton-Smith ("Die Spiegel-Affäre", ARD), Mark Waschke ("Es ist alles in Ordnung", ARD), Elmar Wepper ("Zwei allein", ZDF) und Roeland Wiesnekker ("Spreewaldkrimi - Mörderische Hitze", ZDF) zu tun.
"Ein historisches Fernsehjahr"
"Es war ein historisches Fernsehjahr, das die Jury zu beurteilen hatte", sagte der Juryvorsitzende, der Journalist Torsten Körner. "Die mediale Erinnerung an den Ersten Weltkrieg verband sich mit der Berichterstattung über zahlreiche aktuelle Konflikte und zugleich setzte der Sport mit den Olympischen Winterspielen und der Fußball-WM globale Ereignismarken." Ungewöhnlich starke Formate in der Kategorie Mehrteiler Dokumentation hätten große analytische Stärken und einen Hunger nach profunder Realitätserkundung offenbart.
Die historisch geprägten Mehrteiler sind die Arte-Produktionen "24h Jerusalem" und "Geliebte Feinde - Die Deutschen und die Franzosen" sowie die ARD-Produktion "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs", an der mehrere Landesrundfunkanstalten beteiligt waren. Bei der "Besten Unterhaltung" konkurrieren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf mit der ProSieben-Sendung "Circus HalliGalli", die am Mittwoch mit der Rose d'Or ausgezeichnet wurde, "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" (Vox) und "Wer wird Millionär? - Prominentenspecial" vom 2.6.2014 (RTL) gegeneinander.
Überraschenderweise ist auch der interaktive Privatsender Joiz mit einer Nominierung für seine Talkshow "Jung & Naiv" - Politik für Desinteressierte" mit Tilo Jung in der Kategorie "Beste Information" im Rennen. Drei Männer liefern sich in der Kategorie "Beste Sportsendung" ein Rennen: WM-Kommentator Tom Bartels (ARD), WM-Experte Mehmet Scholl (ARD) und WM-Moderator Oliver Welke (ZDF).
Unter den Sendern hat die ARD mit ihren Landesrundfunkanstalten die Nase vorn: sie kommt auf 15 Nominierungen und feststehende Preise vor dem ZDF (10), Sat.1 (5), RTL (4), Arte (3), ProSieben und Vox (je 2) sowie Joiz (1).
Der Fernsehpreis wird am 2. Oktober in Köln in insgesamt zwölf Kategorien vergeben, hinzu kommen Förderpreise und die Ehrung fürs Lebenswerk. Die ARD zeigt die Gala, die Sandra Maischberger mit Hans Sigl und Klaas Heufer-Umlauf präsentiert, einen Tag später um 22 Uhr. Es ist die letzte Fernsehpreis-Verleihung in dieser Form. Nach zum Teil heftiger Kritik in den Vorjahren haben die vier großen Sendeanstalten (ARD, ZDF, RTL, ProSiebenSat.1) einen Wettbewerb unter Deutschlands TV-Produzenten für eine neue Präsentation ausgerufen.