Hütchenspieler: Jona Schoch (links) und Filip Vistorop bei einer 1:1-Übung Foto: /Beytullah Kara

Der HBW Balingen-Weilstetten hat die Vorbereitung auf die Saison 2023/24 in der Handball-Bundesliga in Südtirol forciert. Am Sonntag steht gegen den TVB Stuttgart der erste Test für die „Gallier“ auf dem Programm.

Die geplante Wanderung zum Grillabend auf einer Hütte ist zwar flach gefallen. Dennoch hatten die Spieler des Handball-Bundesligisten beim Trainingslager in Schlanders/Südtirol ausreichend Gelegenheit, frische Bergluft zu schnuppern. Denn statt per pedes machten sie die Gegend mit Fahrrädern unsicher.

Zahlreiche Kilometer auf dem Fahrrad

„Wir sind sehr viel mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Mit dem Weg vom Hotel zur Trainingshalle sind jeden Tag 30, 40 Minuten zusammengekommen. Hinzu kam noch eine Tour mit gut dreieinhalb Stunden“, sagt HBW-Trainer Jens Bürkle. Da der Coach seine Truppe aber nicht zu verspäteten Karrieren als Mountainbike-Weltmeister oder Tour-de-France-Etappensieger verhelfen, sondern für das Rennen um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga fit machen will, standen zahlreiche Athletikeinheiten und die Arbeit am Defensivverhalten auf dem Plan. „Wir haben natürlich auch ein paar andere Sachen angerissen, im Offensivspiel wollte ich einfach nur sehen, wie die Jungs verschiedene Situationen lösen“, sagt Bürkle. Eines sei offensichtlich geworden. „Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir unser Tempospiel forcieren – das gilt für beide Richtungen.“

Neuzugänge performen „gut und gefällig“

Was die Neuzugänge Csaba Leimeter, Nikola Grahovac und Rechtsaußen Leo Prantner – der italienische Nationalspieler stammt aus Meran und hatte beim Trainingslager ein Heimspiel – lieferten, befand Bürkle als „gut und gefällig“. Ob sie sich aber auch auf Anhieb im rauen Alltag der Handball-Bundesliga, den der neue HBW-Torhüter Mohamed El-Tayar bereits seit eineinhalb Jahren kennt, zurecht finden werden, lasse sich noch nicht beurteilen. „Dazu ist es noch zu früh. Wir sind ja auch noch nicht in die Vollbelastung gegangen“, sagt Bürkle.

Danner, Huber und Sejr angeschlagen

Im Großen und Ganzen ist die Mannschaft verletzungsfrei durch die Woche gekommen. Elias Huber und Kapitän Felix Danner mussten aufgrund muskulärer Probleme jedoch etwas kürzer treten. Keeper Simon Sejr knickte bei einem Kontakt mit dem Torpfosten mit dem Fuß um und reiste vorzeitig ab. Die Verletzung stellte sich jedoch nicht als schwerwiegend heraus. Allerdings muss der Däne ein paar Tage pausieren. Trainer Bürkle zog ein positives Fazit nach dem Abschluss des Trainingslagers am Freitag: „Wir hatten ganz tolle Bedingungen.“

Testgegner Stuttgart hat eingespieltes Team

Am Samstag gönnt der Coach seiner Mannschaft einen freien Tag, am Sonntag steht dann der erste Test für den Aufsteiger an. In der Gemeindehalle in Bittenfeld misst sich das Bürkle-Team mit dem Wieder-Ligarivalen TVB Stuttgart (Anpfiff: 15.30 Uhr). Die Stuttgarter schlossen die Saison 2022/23 auf dem 15. Tabellenplatz ab und setzen nahezu auf denselben Rückrunden-Kader der vergangenen Spielzeit. Einzige Änderung: Ivan Sliskovic (Olympiakos Piräus) hat den Klub bin Richtung Griechenland verlassen. Neuzugänge im Sommer gab es beim TBV keine, dafür schlossen sich der litauische Nationalspieler Jonas Truchonavicius (HC Motor Saporoshje), Marino Maric (SC DHfK Leipzig) und Lukas Laube (GC Amicitia Zürich) den Stuttgartern bereits im Februar an. Ebenso wie der HBW kommt auch das Team von Trainer Michael Schweikhardt frisch aus dem Trainingslager. Der TVB ächzte in Zell im Zillertal.

HBW-Anspruch: Ein gutes Spiel abliefern

Die großen Erkenntnisse erwartet HBW-Trainer Bürkle noch nicht. „Ich will sehen, was uns noch fehlt und was gut ist, was die Mannschaft macht und wie sie es macht. Ob wir das Spiel mit 15 Toren Unterschied verlieren oder genau so hoch gewinnen, hat am Ende keine Aussagekraft. Unser Anspruch ist, ein möglichst gutes Spiel zu machen.“