Entwurf: So könnte das neue Gebäude (links) aussehen, rechts daneben der Hagestall. Ansicht vom Kehlhof. Illustration: Seemann Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsplanung: Bürgerbüro der Gemeinde hat neuen Sitz / Natursteinverkleidung ist denkbar

Der Entwurf für die oberen Räume im alten Feuerwehr- und Gemeindehaus ist fertig. Knapp 1,2 Millionen Euro soll der Umbau kosten.

Deißlingen (shr). Nachdem der Gemeinderat im März die Ausgliederung von Teilen der Gemeindeverwaltung ins ehemalige Feuerwehrhaus und Gemeindehaus in der Pfarrgasse beschlossen hatte, wurde dem Architekten Thomas Seemann der Auftrag erteilt, einen Entwurf für die Räume in den Obergeschossen zu erstellen.

Ziel der Planung: Schaffung von zusätzlichem Wohnraum, der als sozialer Wohnungsbau gefördert werden kann, und im Untergeschoss (wo die ehemaligen Feuerwehrgaragen sind) soll das Bürgerbüro der Gemeinde entstehen.

Klimakomponente vermisst

Diesen Entwurf legt Thomas Seemann nun vor. So sind insgesamt sechs statt bisher vier Wohnungen vorgesehen. Die Größe der Wohnungen reichen von 47 bis 99 Quadratmeter. Bürgermeister Ralf Ulbrich sagte, dass der besonderen städtebaulichen Situation auf dem Kehlhof Rechnung getragen und ein Gebäude geplant wurde, das sich in das Ensemble der historischen Umgebungsbebauung einfügt. Architekt Seemann meinte auch, dass er sich, wie beim Hagestall, eine Natursteinverkleidung Außen vorstellen könne. "Es soll aber keine Kopie des Hagestalls werden." Hubert Holl (DUL) vermisste in dem Entwurf die Klimakomponente, wie zum Beispiel Fotovoltaik. Dies solle in der Planung mitberücksichtigt werden. Bürgermeister Ulbrich begrüßte zwar den Vorstoß des Rates, es sei jedoch zu diesem Zeitpunkt noch etwas verfrüht. Es ginge jetzt erstmal darum, dem Architekten grünes Licht für die weitere Planung zu geben.

Sanierung nicht rentabel

Seemann meinte, dass der Vorschlag von Hubert Holl durchaus zu realisieren sei, "es kostet aber viel Geld". Für Anja Stumpf (SPD) ist der Entwurf ansprechend, allerdings fände sie es schön, wenn zwei Kinderzimmer in der Planung verwirklicht werden könnten, zumindest in einer der Wohnungen.

Carola Röhrle würde sich eher eine Sanierung des Gebäudes wünschen. "Ich tue mich sehr schwer damit, etwas Vorhandenes abzureißen". Bürgermeister Ulbrich entgegnete, dass das Gebäude durchaus sanierungsfähig wäre. Dann könnte man aber zwei Wohnungen weniger für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen. Auch Karin Schmeh (CDU) tut sich schwer mit dem Abriss, doch bezahlbare Wohnungen zur Verfügung zu stellen, gefällt ihr. Allerdings sprach sie sich gegen die Balkone aus. "Wir sollten nicht soviel Schnick-Schnack planen".

Die Kostenschätzung des Architekten für den Um- und Ausbau des Gebäudes beträgt knapp 1,2 Millionen Euro. Das Angebot für die weitere Planung des Architekten ist mit 132 000 Euro veranschlagt. Die Räte stimmten bei einer Gegenstimme für die Fortsetzung der Planung fürs Bürgerbüro mit sechs darüberliegenden Wohnungen.