Der Deißlinger Friedhof macht einen tadellosen Eindruck. Ob die Bedingungen für "Wasserträger" nicht doch bereits erträglich sind, wollen Verwaltung und Gemeinderäte bei einem Ortstermin eruieren. Foto: Scheidel Foto: Schwarzwälder Bote

Wortmeldungen: Unpassender Sonnenschutz und Weg zu Wasserentnahmestellen lässt diskutieren

Deißlingen (wis). Gut gemeint ist nicht immer gleichbedeutend mit gut gemacht. Diese Feststellung gibt es auch hinsichtlich der Organisation von Beerdigungen auf dem Deißlinger Friedhof. An den ganz heißen Sommertagen gab es bei Beerdigungen Schattenplätze durch aufgestellte große Gartenschirme aus der Gastronomie, die durch ihre Beschriftung und Farbgestaltung von vielen als unpassend für eine Trauerzeremonie angesehen wurde. Diese von Karin Schmeh bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorgebrachte Reklamation gibt nun Anlass, für einen neutralen Sonnenschutz zu sorgen. "Ohne Diskussion" könne man diesem Begehren das Wort reden, sagte Bürgermeister Ralf Ulbrich und gab den Beschaffungsauftrag an die Gemeindeverwaltung weiter.

Zurückhaltender ist der Schultes hinsichtlich des von Siegfried Vosseler vorgebrachten Friedhof-Anliegen, doch eine Wasserzapf-Offensive zu starten. An den heißen Tagen hätten sich vor allem ältere Leute doch sehr geplagt, da seien für Ältere beim Gießkannentransport auch die zur Verfügung stehenden Wägen keine große Hilfe.

Dass das Wassernetz auf dem Deißlinger Friedhof mindestens so engmaschig ist, wie bei vielen anderen Begräbnisstätten, gibt Ulbrich auch mit Blick auf die bei einer Erweiterung zu erwartenden Kosten "ordentlich im fünfstelligen Bereich" zu bedenken. Mehr als 35 bis 40 Meter müsse das Wasser wohl zu keiner Grabstelle transportiert werden. Vosseler wiederum bleibt hartnäckig und rechnet, dass an einem ganz heißen Tag dann für betagte Leute eine Wegstrecke von vielleicht vier mal 35 auf dem Plan steht. Das sei doch ziemlich happig.

Ralf Ulbrich will nun bei einem Ortstermin mit Räten die Sachlage genauer erkunden, um möglichst bei den baldigen Haushaltsberatungen eine Entscheidung unter Dach und Fach bringen zu können. Da wird natürlich auch ein Thema sein, ob ein baulicher Eingriff in das aufwändig neu gerichtete Areal wirklich vertretbar ist.