So ist’s richtig: Der verbreiterte Fuß- und Radweg ist zum abwärts fahren in Richtung Bühlingen gedacht. Aufwärts in Richtung Lauffen-Hochhalden sollte eigentlich längst ein Radschutzstreifen Radfahrern den notwendigen Freiraum einräumen. Auch die fehlende Beschilderung sorgt für Irritationen und verlockt Fahrradfahrer offenbar immer wieder auch zum Aufwärtsfahren auf der linken Seite. Foto: Schleeh Foto: Schwarzwälder Bote

Radweg: Fehlende Beschilderung sorgt für Verwirrung und bringt Nutzer immer wieder auf falsche Spur

Die weiterhin fehlende Beschilderung des neuen Radwegs zwischen dem Ortsausgang Bühlingen und Lauffen-Hochhalden gibt zunehmend Anlass für Kritik.

Deißlingen (fl/wis). Immer wieder komme es im Straßenverkehr zu Missverständnissen und dadurch zu gefährlichen Situationen.

Gefährliche Situationen an der Tagesordnung

Ein Deißlinger Bürger, der sich bei unserer Zeitung meldete, berichtet über mehrere kritische Vorkommnisse aufgrund mangelnder Hinweise und Richtlinien (Fahrradstreifen-Markierung bergaufwärts) zur richtigen Nutzung des neu angelegten Radwegs.

Laut des Lesers komme es auf Grund der herrschenden Unsicherheiten des öfteren auch zu prekären Situationen zwischen Auto- und Fahrradfahrern.

Zwischen Hochhalden und Bühlingen war, wie berichtet, im Rahmen einer aufwändigen und auch mit einer Straßensperrung verbundenen Maßnahme in Fahrtrichtung Rottweil der Gehweg aufgefräst worden, um durch eine Verbreiterung um 50 Zentimeter einen Radweg talabwärts von der Bushaltestelle bis hinunter zur Firma XBK zu schaffen. Unter dem neuen Geh-/Fahradweg wurde auch ein Leerrohr verlegt, falls "an dieser markanten Stelle mal Glasfaserkabel oder so nötig werden sollten", so Ortsbaumeister Rainer Braun.

Auf der anderen Seite ist entlang der Fahrbahn ein Radschutzstreifen vorgesehen. Weil dieser außerhalb der Ortschaft verläuft, muss er vom Regierungspräsidium genehmigt werden. "Wir warten noch auf die Zustimmung", sagte Malte Kaupp, Haupt- und Ordnungsamtsleiter bei der Gemeinde Deißlingen bereits vor einigen Wochen. Dort soll der Radstreifen auf einer Breite von 1,50 Metern abmarkiert werden, der dann oben in einen Feldweg übergehen soll.

Dass sich diesbezüglich seither nichts getan hat, musste sich Bürgermeister Ralf Ulbrich am gestrigen Montag, gleich an seinem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub, sagen lassen. Eine zügige Umsetzung sei absolut geboten, sagte der Schultes, der davon ausgeht, dass das Landratsamt als Untere Straßenbehörde auch das Einverständnis für die Fahrradstreifen-Markierung längst eingeholt hat.

Eigentlich sind solche Markierungen nur innerorts erlaubt. Wer die Straßenverhältnisse zwischen Bühlingen und Hochhalden kennt – in etwa auch vergleichbar mit der Steigstrecke auf der Bahnhofstraße in Rottweil – weiß, dass solche Markierungen zwingend angesagt sein müssen und deshalb eine Genehmigung als reine Formsache eingestuft werden sollte.

Gutes tun für Radfahrer: Diese Etikette hat sich der Landkreis bereits vor vielen Jahren ans Revers geheftet, verbunden mit einer Menge Absichtserklärungen für Maßnahmen, die das Leben von Pedaleuren attraktiver und gefahrloser machen sollen. Doch nicht nur wegen der Topografie tut man sich in unserem von zahlreichen Berg- und Talfahrten geprägten ländlichen Raum ziemlich schwer, den Bekenntnissen auch Taten folgen zu lassen. Blickt man derzeit auf den mit hohem Kostenaufwand im sechsstelligen Bereich neu angelegten Fahrradweg zwischen Bühlingen und Lauffen, verstärkt sich der Eindruck, dass die Empathie für die gediegene Ausführung solcher Vorhaben stark zu wünschen übrig lässt. Ohne Beschilderungen und ergänzende Fahrradstreifen-Markierungen (auf der bergwärts führenden Seite) zeigt sich im Moment ein unklares Verkehrsweg-Angebot, das in gefährlicher Weise irritieren kann.