Jeden Samstag arbeiten Ehrenamtliche an dem Umbau des "Ganter-Hauses" in Deißlingen. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Bereitschaftsleiter Uwe Pfundstein gibt Einblick in die Umbauarbeiten des "Ganter-Hauses"

Von Jürgen Maier

Deißlingen. Heute arbeiten wieder zehn Ehrenamtliche am neuen DRK-Haus und der Begegnungsstätte in der Bahnhofstraße 49 in Deißlingen. Bereitschaftsleiter Uwe Pfundstein ist immer dabei. Er organisiert, hilft mit und pflegt Kontakte. Und wie läuft es auf der Baustelle? Das Holztor des alten Bauernhauses steht offen.

Zwei Scheinwerfer leuchten den dunklen Innenraum aus. Das Radio spielt Musik. Uwe Pfundstein steht auf einer Leiter. Mit einer Kelle streicht er Mörtel auf einen Holzbalken. "Der muss wieder fest in der Wand verankert sein", sagt der 47-Jährige.

Woche für Woche arbeiten Pfundstein und seine etwa zehn Mitstreiter auf der Baustelle. "Es gibt immer was zu tun", sagt Pfundstein. Heute zum Beispiel graben sie die Fundamente für einen Eisenträger aus.

"Falls es gut läuft, werden wir sie auch noch armieren und betonieren", erklärt er. Mit dabei ist heute auch wieder Maurer Herbert Bantle. "Er arbeitet ehrenamtlich für uns", sagt Pfundstein.

Seit Oktober vergangenen Jahres laufen die Umbauarbeiten des "Ganter-Hauses". Hier entsteht die neue Unterkunft des Ortsvereins Deißlingen-Lauffen des Deutschen Roten Kreuzes und eine Begegnungsstätte.

"Ich denke, dass bis Ende des Jahres der Rohbau steht", sagt Pfundstein. Im Oktober 2015 müsse der Umbau fertig sein. Dann ende die Unterstützung aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), erklärt er.

Die Arbeiten sind auf einem guten Weg. Pfundstein und seine Mitstreiter haben schon einiges bewegt. "3500 Arbeitsstunden haben wir bereits eingebracht", sagt Pfundstein stolz.

Er zählt eine lange Liste auf, welche Tätigkeiten bereits ausgeführt sind: Bereits fürs vergangene Jahr gibt es dazu Stichworte wie Baumfällarbeiten, Grundleitungen verlegen, Hof schottern, Fundament der freistehenden Garage betonieren, Haus ausräumen, Decke der Küche demontieren sowie Balken und Steine aus dem Keller hochholen.

Auch in diesem Jahr ist schon einiges passiert: Kellerboden ausgegraben, Türdurchbrüche gemacht, Decken mit Balken verstärkt sowie Fundamente im Keller unterfangen.

Pfundstein läuft durch das Gebäude. Immer wieder zeigt er auf die einzelnen Abschnitte. Dann erklärt er, was in dem jeweiligen Bereich entstehen soll: Eingang, Schulungsraum, Jugendraum. Er kennt die Pläne auswendig. "Ich bin mit Leib und Seele dabei", sagt Pfundstein. Er erzählt, dass viele Deißlinger Unternehmen die Arbeit des Ortsvereins aktiv unterstützen. Mit ihnen steht er genauso in ständigem Kontakt wie mit Bantle.

DRKler mit viel Leidenschaft bei der Sache

Und welche Bedeutung hat die neue DRK-Unterkunft für ihn und seine Mitstreiter? "Wir sichern die Zukunft des DRK-Ortsvereins Deißlingen-Lauffen", sagt Pfundstein. Garagen, Material und Schulungsräume seien dann an einem Ort. Alle Fahrzeuge könnten in Garagen untergebracht werden.

Es entstehe ein großer Schulungsraum für Übungsabende. Erste-Hilfe-Kurse für Bürger und Firmen könnten angeboten werden. Auch ein barrierefreies Erreichen des Schulungsraumes und der sanitären Anlagen sei dann möglich.

8000 Stunden soll der Ortsverein für den Umbau als Eigenleistung einbringen. "Die Stundenzahl ist uns egal. Wir arbeiten auch mehr – bis wir fertig sind", sagt Pfundstein.

Dem umtriebigen 47-Jährigen glaubt man das sofort. Dann schaltet er die Scheinwerfer aus. Er verriegelt das Holztor, schließt die Türen. Zufrieden verlässt er die Baustelle. Gleich steht der nächste Termin für ihn an. Das Thema ist das gleiche: die neue DRK-Unterkunft.