Schüler der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar wünschen sich eine Welt ohne soziale Ungerechtigkeiten. Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Volkstrauertag: Opfer der Weltkriege im Gedächtnis halten / Schonender Umgang mit Ressourcen

Seit Jahrzehnten werden in Deißlingen Allerheiligen und der Volkstrauertrag gemeinsam begangen. So auch wieder in diesem Jahr.

Deißlingen (shr). Bürgermeister Ralf Ulbrich nutzte die Feier auf dem Deißlinger Friedhof zu einem eindringlichen Appell für Frieden und Zusammenhalt in Europa. Dabei sei die Erinnerung an die schlimmen, ja katastrophalen Weltkriege wichtig. Noch viel wichtiger aber sei es aber, die Mahnungen jener schrecklichen Zeit zu bewahren und deutlich zu machen, dass Europa letztlich aus zwei Weltkriegen, die unendliches Leid in jeden Winkel Europas und darüber hinaus gebracht hätten, resultiere.

Robert Schumann, Jean Monnet und Konrad Adenauer, die ersten Architekten des europäischen Gedankens, habe die Erfahrung der beiden Weltkriege verbunden sowie das Bewusstsein, dass ein dritter Krieg auf dem europäischen Kontinent nur durch eine enge Zusammenarbeit, der bis dato oft als "Erzfeinde" bezeichneten Staaten verhindert werden könne.

Weiter meinte Ulbrich: "Wenn sich heute radikale Parteien in beinahe allen Ländern der EU emporschwingen, ist ihr erstes erklärtes Ziel der Austritt aus dem Euro und am besten gleich aus der ganzen EU." Doch der Wert des Friedens könne nicht in Euro und Cent bemessen werden. Es gelte, Verantwortung zu übernehmen sowie Unrecht hier und in anderen Staaten anzuprangern und diesem die Stirn zu bieten.

Schüler der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar, Lara Bögelspacher, Dario Prim und Deniz Kruezi, drückten das in ihren eigenen Worten aus: Sie wünschten sich sozialen Frieden, dass "Verschiedenheit und Unterschiede in unserer Gesellschaft zugelassen werden", wirtschaftliche Stabilität, weil viele Konflikte der Welt ihre Ursache in Ungleichheiten haben. Sie forderten, dass "Regierungen, Politiker und Gesellschaften weltweit vernünftig und sinnvoll mit der Natur und den Ressourcen unserer Erde umgehen und für ihren Erhalt einstehen. "Ein friedliches Leben untereinander ist nur in intakten Landstrichen möglich, wo keiner Sorge um sein Überleben haben muss." Ralf Ulbrich ergänzte: "Mögen wir die zahllosen Opfer nie vergessen und aus der Geschichte lernen."

Mit den Schülern und Vertretern der VdK-Ortsgruppe legte Ulbrich zwei Kränze vor den Namen der in den Weltkriegen Gefallenen nieder. Pfarrer Edwin Stier und Matthias Dobler zitierten Worten aus der Bergpredigt. Umrahmt wurde die Feier vom Musikverein und dem Kirchenchor der Laurentius-Gemeinde.