Das schweizerische Kernkraftwerk Leibstadt nebst Kühlturm, der immer viel Dampf ablässt. Archivfoto: Seeger Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinschaftsschule: Virtuelle Zeitreise ins atomare Schweizer Tiefenendlager

Deißlingen. Die Energiewende ist im Zeichen der globalen Klimaerwärmung und nach der Atomkatastrophe von Fukushima ein bedeutendes Stichwort, dem auch im Unterricht Beachtung geschenkt wird. So unternahm die Klasse 10a der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar im Rahmen des Physik- und Chemieunterrichts mit ihrem Lehrer Rainer Morschl eine Exkursion zum Kernkraftwerk Leibstadt in der Schweiz. Ziel der naturwissenschaftlichen Exkursion war es, sich selbst ein Bild von einer Kernkraftanlage zu machen und sich im Gespräch mit Betreuern der KKW-Anlage, über das Für und Wider von Kernkraft austauschen zu können, um schließlich eine eigene Wertung vornehmen zu können.

Die Kernspaltung sowie alle Stufen von der Bestückung des Reaktordruckgefäßes des Siedewasserreaktors mit Uranbrennstäben bis zur Stromerzeugung über Turbine und Generator wurden anhand der ausgestellten Modelle und Animationen anschaulich demonstriert. Besonders spannend waren die Ausführungen zu den Themen Radioaktivität und Endlagerung von radioaktivem Abfall. In einer virtuellen Zeitreise mit VR-Brillen erlebten die Schüler eindrücklich den Bau und den Betrieb des geplanten unterirdischen Schweizer Tiefenendlagers für schwer radioaktiven Abfall.

Strenge Überprüfungen an den Sicherheitsschleusen gab es für die Schüler beim Betreten der KKW-Anlage hautnah. Durch eine Glasscheibe war es den Schülern möglich, all die zahlreichen Bildschirme und Anzeigen, welche die Zustände des Reaktors, die laufende Kernspaltung und die Stromproduktion in Echtzeit melden, zu beobachten.

Auf dem KKW-Gelände wurde auch der Kühlturm des KKW, durch den pro Sekunde 700 Liter Wasser verdampft werden, aus nächster Nähe in Augenschein genommen.