Sollte Stuttgart 21 spruchreif werden, könnte ausgebeutetes Knauf-Gelände mit viel Abraum aufgefüllt werden

Von Winfried Scheidel Deißlingen. Bei grünem Licht für Stuttgart 21 könnte eine große Menge Abraum den Weg in den Steinbruch des Lauffener Knauf-Werks finden. Von etwa zwei Millionen Tonnen ist die Rede. Für den Transport möglichst nahe an den Abbruchrand soll extra ein Schienenstrang geschaffen werden.Federführend bei dem angestrebten millionenschweren Transport- und Entsorgungsgeschäft ist die Firma UTL (Umwelt + Transportlogistik GmbH, Konstanz). Als Vertragspartner dieses Vorhabenträgers fungieren Knauf und die Gemeinde Deißlingen gleichermaßen.

Obwohl UTL nur eine von mehreren Firmen ist, die sich um die Abraumbeseitigung bewirbt und Stuttgart 21 auch noch nicht beschlossene Sache ist, muss für den Tag X ein schlüssiges Konzept umsetzungsreif zur Verfügung stehen. So hat UTL Ende des vergangenen Jahres beim Regierungspräsidium einen Antrag auf die planungsrechtliche Genehmigung eingereicht. Die vorgelegte Planung behandelt den Neubau eines Gleisanschlusses mit Entladekante auf dem Knauf-Gelände mit einer Anschlussweiche und der Anpassung technischer Einrichtungen. Das Parallelgleis soll eine Länge von 360 Metern haben, die Nutzlänge soll etwa 250 Meter betragen. Dies reiche aus für das Entladen von 16 Waggons mit zwei Dieselloks. Die Verkehrsbelastung sei als gering bis schwach einzuschätzen und könne bei 40 bis 60 Fahrten im Jahr liegen, betonte der Deißlinger Hauptamtsleiter Herbert Traxler am Dienstag im Gemeinderat. Die Sicherung von öffentlichen Feldwegen erfolge mit Andreaskreuzen.

Das Gremium stimmte dem UTL-Vorhaben einvernehmlich zu. Laut Bürgermeister Ralf Ulbrich ist der Beginn der baulichen Maßnahmen in der zweiten Jahreshälfte 2011 oder 2012 denkbar.