IHK-Vizepräsidentin Bettina Schuler-Kargoll beim Spaichinger Unternehmerfrühstück: Der Rohstoffhandel ist im globalen Wandel. Foto: IHK Foto: Schwarzwälder-Bote

Deißlinger Unternehmerin Bettina Schuler-Kargoll verweist auf wichtige Entwicklungen und weltweite Vernetzung

Deißlingen. Bei einem zünftigen Unternehmerfrühstück von Gewerbe- und Handelsvereins Spaichingen, Sparkasse Spaichingen und der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg lernten die 50 Gäste aus Wirtschaft und Politik in den Räumen der Sparkasse die vielen Facetten des heutigen Rohstoffhandels kennen.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) Spaichingen, Roland Dreizler, machte IHK-Vizepräsidentin Bettina Schuler-Kargoll in einem Impulsvortrag deutlich, dass auch im Rohstoffhandel die Globalisierung längst angekommen ist.

Momentan, so Schuler-Kargoll, die hauptberuflich Geschäftsführerin der Deißlinger Schuler Rohstoff GmbH ist, werde Stahlschrott von Europa aus vor allem in Drittländer und derzeit auch nach Indien und Dubai geliefert. Ihr Unternehmen habe Kunden auf der ganzen Welt, eine historische Beziehung bestehe zu Norditalien, denn Schuler Rohstoff habe früh den Sprung über die Alpen gewagt, um direkt an die dort ansässigen Elektrostahlwerke zu liefern. Sorge bereiten Bettina Schuler-Kargoll die unterschiedlichen Transportkosten. Während der Transport von Schrott von Antwerpen nach Dubai mit dem Schiff etwa 30 Euro pro Tonne koste, zahle man für einen innereuropäischen LKW-Transport weitaus mehr. Aufgrund vieler anderer hoher Aufbereitungskosten wie Energie und Personal "kommt man schon ins Grübeln, was die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland angeht", so die IHK-Vizepräsidentin.

Die Geschäftsführerin der Schuler Rohstoff GmbH sprach in diesem Zusammenhang auch über die Bestrebungen der Regierungspräsidien in Baden-Württemberg, emulsionsbehaftete Späne zum gefährlichen Abfall zu deklarieren. "Das hätte für die Metall verarbeitende Industrie sowie für die verarbeitende Stahlindustrie fatale Folgen", sagt die Expertin. Der bürokratische Aufwand, aber auch die Aufbereitung vor Ort seien mit hohen Kosten und einem enormen Investitionsaufwand verbunden, was die Wertschöpfung erheblich schmälern würde.

In seinem Schlusswort ging IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez auf die Wichtigkeit von regionalen Kooperationen zwischen mittelständischen Unternehmen ein: "Durch die höhere Wertschöpfung profitieren nicht nur die beteiligten Unternehmen, sondern die ganze Region."