Immer wieder Ziel von Schulklassen oder Ferienprogramm-Teilnehmer sind die Deißlinger die Keckquellen. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Keck-Quellen: Dennoch ist die Abnahmemenge durch die Verbandsgemeinden merklich gesunken

Das vergangene Jahr war wieder kein spektakuläres für den Zweckverband Keckquellen, so Ralf Ulbrich, Verbandsvorsitzende am Donnerstagnachmittag in der Verbandsversammlung.

Deißlingen (shr). Dazu begrüßte Ulbrich auch die Vertreter der weiteren Mitglieder des Verbandes. Diesem gehören Villingen-Schwenningen und deren Stadtwerke (SVS), der Zweckverband Baarwasserversorgung Trossingen und die Gemeinde Deißlingen an. Mit dabei waren auch die Vertreter des Deißlinger Gemeinderats, Karin Schmeh und Hubert Holl.

Die Keckquellen in Deißlingen sind ein wichtiger Baustein bei der Frischwasserversorgung einiger umliegender Gemeinden. Das vor Ort gewonnene Wasser fließt zahlreichen Haushalten, vermischt mit Bodenseewasser, zu. Abgegeben wird das Wasser aus den Keckquellen über den gleichnamigen Zweckverband. Geschäftsführer ist der Chef der Stadtwerke Villingen-Schwenningen, Ulrich Köngeter. Vorsitzender der Deißlinger Bürgermeister Ralf Ulbrich.

Köngeter erläuterten den Mitgliedern den vorgelegten Jahresabschluss. Die Wasserabgabemengen, so Köngeter, haben sich im Jahr 2018 deutlich verringert, trotz des sehr warmen Sommers.

In Prozent ausgedrückt fiel die Menge um 7,6 Prozent. Bei den Stadtwerken SVS fiel das Minus mit 5,6 Prozent etwas moderater aus. Beim Zweckverband Baarwasserversorgung Trossingen (minus 10,6 Prozent) und bei der Gemeinde Deißlingen (minus 13,1 Prozent) war es indessen deutlich weniger. Dafür habe er aber keine schlüssige Erklärung, so Köngeter.

Doch Christoph Baier vom Zweckverband (ZV) Baarwasserversorgung Trossingen konnte eine Erklärung liefern. So sei für zwei Wochen im vergangenen Jahr eine Trübung im Rohwasser aufgetreten, außerdem habe es einen Trafobrand gegeben. Aus diesem Grund wurde die Förderung kurzfristig eingestellt und mehr Bodenseewasser zugeführt.

Zwischenzeitlich sprudele natürlich wieder alles, und die Abnahmemengen hätten sich dadurch natürlich auch wieder deutlich erhöht. Die Versorgungssicherheit sei stets gewährleistet gewesen, betonte Geschäftsführer Köngeter.

Die betrieblichen Aufwendungen des vergangenen Jahres belaufen sich auf rund 354  000 Euro und seien damit um 6,2 Prozent gesunken. Auch die Stromkosten und das Wasserentnahmeentgelt seien um 2,5 beziehungsweise sechs Prozent gesunken. Im Materialaufwand sei auch die Energiesteuerrückerstattung in Höhe von 1100 Euro berücksichtigt.

Die für 2018 geplante Maßnahme zur Instandsetzung der Fassade am Wasserwerk konnte nicht ausgeführt werden und wird wohl auch in diesem Jahre nicht vollzogen werden können. Der Grund hierfür ist der guten Konjunktur geschuldet: "Wir bekommen einfach keine Handwerke."

Reparatur muss warten

Der durchschnittliche Wasserpreis für die Verbandsmitglieder liegt mit 28,62 Cent/Kubikmeter unter dem Planansatz von 34,7 Cent. Hier werde deutlich, dass sich die Fixkosten auf die sehr hohe Wasserabgabemenge verteilen. Denn trotz der eingangs erwähnten niedrigeren Wasserabnahmemengen kann das Jahr 2018 mit 904,6 Kubikmetern als ein sehr absatzstarkes bezeichnet werden, so Köngeter.

Die Bilanz ist ausgeglichen, und die Bilanzsumme beträgt 796 352 Euro. Keine Gegenstimme gab es auch bei der von Karin Schmeh beantragten Entlastung von Geschäftsführer Ulrich Köngeter und Verbandsvorsitzendem Ralf Ulbrich.

Zum Schluss teilte Ralf Ulbrich noch mit, dass das Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe seine Arbeit abgeschlossen hat. Bei dem schweren Unfall auf der A81 hatte es, wie zunächst befürchtet, keinerlei negative Einflüsse auf das Wasser der Keckquellen gegeben. Dies habe das Institut festgestellt, das just zum Zeitpunkt des Unfalls Messungen und Prüfungen vorgenommen habe.

Die gesamte Gefährdungsbeurteilung durch das Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe steht jedoch noch aus.