Ein voller Erfolg war "Lumpa unter Lampa": Die Straße zwischen Deißlingen und Lauffen war voller Menschen. Blendend gelaunt zeigten sich denn auch die Mitorganisatoren Manfred Sorg und Steff Hengstler, die unter einer Lampe den Alien Song präsentierten (rechts oben). Auf Interesse stieß die Vorstellung der GEP-Gruppen (rechts unten). Fotos: Stumpf Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktion zwischen Deißlingen und Lauffen ein Riesen-Erfolg. Premiere mit Fortsetzung?

Deißlingen - Ein Riesen-Erfolg war am Freitagabend das wohl erste offizielle und gemeinsame Bürgerfest von Lauffener und Deißlinger Bürgern.

Unter dem Titel "Lumpa unter Lampa" traf man sich genau zwischen beiden Ortsteilen – auf dem 900 Meter langen, extra für den Autoverkehr gesperrten Abschnitt der Kreisstraße und dem parallel dazu verlaufenden Fahrradweg. Stimmungsvoll fand der rege kulinarische, kommunalpolitische und kulturelle Austausch bis tief in die Nacht statt.

Seit Monaten hatten Bürger der Gemeinden Deißlingen und Lauffen in Arbeitsgruppen über Konzepten für einen Gemeindeentwicklungsplan (GEP) gebrütet. Hohe Erwartungen wurden nun in das erste, in die Tat umgesetzte Ergebnis der Planungsgruppe "Kunst und Kultur" gesteckt: Manfred Sorg, Jo Hengstler, Steff Hengstler, Klaus Kapala, Reinhard Sigle und Torsten Stumpf wollten ein Volksfest auf die Beine stellen, ein Fest, das Lauffen und Deißlinger Bürger vereint.

Voller angespannter und verhaltener Vorfreude sah das Team dem Fest noch kurz vor Veranstaltungsbeginn entgegen: "Geplant haben wir bis zum Abwinken, aber inwiefern dies reicht? Das Gelingen von Lumpa unter Lampa wird in den Händen aller liegen."

Tatsächlich wurden alle Erwartungen bei weitem übertroffen. So flanierten an einem lauen Frühsommerabend geschätzte 2500 "Lumpen" im Schein der Lampen zwischen Deißlingen und Lauffen. Jung und Alt des Umkreises nutzten diese außergewöhnliche und willkommene Gelegenheit des Beisammenseins, und schon vor 19 Uhr, dem eigentlichen Festbeginn, waren Scharen von Besuchern vor Ort.

Noch bei Tageslicht bot sich ihnen die Möglichkeit, sich an Ständen über die Ideen der neun GEP-Arbeitsgruppen zu informieren. Schautafeln veranschaulichten deren Konzepte zu wichtigen Themen wie Naturraum, Bildung, Siedlung, Handel und Gewerbe, Verkehr und Energie und luden zu Diskussionen ein.

Da nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist steckt, sorgten zwischen den Infoständen Teams, die sich aus Vereinen oder Privatpersonen zusammengeschlossen hatten, für das leibliche Wohl. Zu Pizza, Spießchen, Schmalzbroten, Hefezöpfen und vielen weiteren Köstlichkeiten wurden "Lumpige Becher" unter anderem mit leckerer Erdbeerbowle gefüllt.

Nach Sonnenuntergang und dem Erleuchten der Straßenlaternen gegen 21.30 Uhr, setzten zwei Feuerwerksraketen und die "PolkaVreunde" unter der Lampe 11 das Startsignal für den kulturellen Teil des Abends. 22 Kleinkünstlergruppen aus den Gemeinden nutzten das Rampenlicht der 22 Fahrradweg-Lampen zwischen den Ortsteilen.

Das Treiben verlagerte sich zu Teilen auf den Seitenpfad und die Besucher wechselten in Trauben zwischen den Stationen. Gerne ließen sie sich durch die verschiedensten kurzweiligen Beiträge unterhalten. Da konnte man neben lieblicher Malerei, gekonnter Akrobatik, harmonischen Gesängen, sächsischen und schwäbischen Mundartvorträgen, rockigen Gitarrensounds, feiner Geige mit Harfe und Querflöte reiche Vielfalt entdecken.

Doch was wurde aus dem hehren Ziel des "weiteren Schrittes zu einem engen Schulterschluss der Ortsteile Lauffen und Deißlingen"? Der "Feldherrnhügel" auf der Brunnenstube bei Lampe 11 bot mit seinen über 100 Schimpfwörtern aus dem reichen Sprachschatz der Gemeinde den wohl stimmungsvollsten Rahmen für ein "kultiviertes" und traditionsbewusstes Austragen des geliebten Nachbarschaftsstreits. "Die endgültig letzte Beschimpfung" fand unter Gelächter eines riesigen Publikums und im Schein dieser Lampe ganz offiziell zwischen Wolfgang Wesner als Stellvertreter Lauffens und Ernst Spadinger als Stellvertreter Deißlingens statt.

Schließlich bedurfte es der Anstrengung eines äußerst eloquenten Nachtwächters mit Laterne und Horn, im bürgerlichen Leben Bürgermeister, die Menschen dazu zu bringen, endlich ihre Betten aufzusuchen.

Alle genossen in vollen Zügen die gemeinsamen Stunden bei einem gelungenen Fest, welches sich in Zukunft als wunderbare Tradition etablieren könnte.