Am ehemaligen Bahnhof in Lauffen soll ein neuer Haltepunkt für den Ringzug eingerichtet werden. Foto: Fussnegger Foto: Schwarzwälder Bote

Ringzug 2.0: Ortschaftsrat will einen Bahnhaltepunkt und fordert mehr Unterstützung vom Kreis

Der Bahnhalt in Lauffen war erneut Thema im Ortschaftsrat. Das Gremium forderte die Verwaltung einstimmig auf, den Bahnhaltepunkt in Lauffen weiter zu verfolgen. Vom Landrat fühlen sich Bürgermeister und Ortsvorsteher im Stich gelassen.

Deißlingen-Lauffen (fus). Seit einigen Jahren laufen Gespräche zur Entwicklung der Bahnstrecke Rottweil-Villingen, die unter dem Titel "Ringzug 2.0" in den politischen Gremien der drei Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald Baar beraten werden.

Hintergrund sind größere Veränderungen auf der Gäubahn, die eine Verbesserung des Angebots der Strecke Rottweil-Villingen möglich machen. Unbedingte Voraussetzung hierfür ist die Elektrifizierung der Strecke, was dann auch ungleich höhere Geschwindigkeiten möglich machen wird.

Die drei Landkreise haben entsprechende Studien zur technischen und wirtschaftlichen Umsetzung der Elektrifizierung in Auftrag gegeben und zahlreiche Varianten erarbeitet. Ulrich Grosse, Nahverkehrsberater des Zweckverbands Ringzug, erläuterte den Ortschaftsräten die aktuelle Entwicklung der Strecke Rottweil-Villingen und informierte über einen möglichen Bahnhalt in Lauffen. In allen Varianten wäre ein Bahnhalt in Lauffen möglich.

Bei der Variante D4S ging dies aber nur zu Lasten des Bahnhaltes Saline in Rottweil. Die Variante D4T sei die bessere Variante, so Nahverkehrsberater Ulrich Grosse, da dies bessere Anschlussmöglichkeiten biete und der Bahnhalt Saline wie der Bahnhalt Lauffen bedient werden könnten. Von den drei Landkreisen wird die Variante D4S favorisiert. Für Ortschaftsrat Martin Zehnder geht diese Variante an den Belangen der Lauffener Bürger vorbei.

Bürgermeister Ralf Ulbrich sagte in Richtung Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Deißlingen sei nicht der letzte Zipfel, und er fühle, dass die Interessen von Deißlingen nicht richtig vertreten würden. Ortsvorsteher Karl Heinz Maier fühlt sich von Landrat Michel im Stich gelassen. Es ist fünf vor zwölf Uhr, man stemme sich dagegen und sage nicht warum.

Ortschaftsrat Harald Buhlinger will ebenfalls eine Begründung für eine Ablehnung eines Bahnhalts in Lauffen. Nahverkehrsberater Ulrich Grosse betonte, dass die Realisierung mit bis zu 95 Prozent der Baukosten bezuschusst werden kann. Bei der Finanzierung des Bahnhalts in Lauffen sei auch die Gemeinde gefordert, so der Bürgermeister.

Auf Nachfrage von Ortschaftsrätin Dudu Ulucanli, ob bei einem Bahnhalt der Schulverkehr auf die Bahn verlagert werden solle und damit die Busverbindung ans Schulzentrum in Rottweil wegfalle, betonte Bürgermeister Ulbrich, dass die Stadtbusverbindung nach Rottweil nicht in Frage gestellt und weiter eingefordert werde.

Ortsvorsteher Maier gab zudem bekannt, dass er von mehreren Firmen die Mitteilung bekommen habe, dass sie einen Bahnhalt in Lauffen begrüßten. Die Mehrheit der Räte war auch der Meinung, dass, wenn eine gute Bahnanbindung vorhanden sei, auch die Nutzerzahlen ansteigen würden.