Die Aubert-Schule vor dem Baubeginn: Schüler und Lehrer freuen sich auf die Zeit nach der Corona-Krise. Der Brief (links) wurde an die Kindergartenkinder verschickt. Eine schöne Geste in der aktuellen Situation.Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Gemeinschaftsschule und Aubert-Schule verschicken Arbeitsmaterialien / Kindergartenbeiträge für April erlassen

Seit gut zwei Wochen sind, wie auch die anderen Schulen, die Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar an beiden Standorten, Deißlingen und Niedereschach, sowie die Aubert-Schule (Grundschule) Deißlingen, geschlossen. Bei der Aubert-Schule, so Rektorin Ines Haßler, habe man beschlossen, dass die Lehrer den Kindern einmal pro Woche Lernpakete per E-Mail zusenden.

Deißlingen . Bei Fragen zu den Aufgaben können die Familien telefonieren oder eine E-Mail schreiben. "Das funktioniert bis jetzt gut. Zudem haben wir einen Zugang zu einem Lernportal eingerichtet, das demnächst alle Schüler nutzen können", so Ines Haßler. Natürlich fehle vielen Kindern, und auch den Lehrkräften, die Klassen- und Schulgemeinschaft. Manche Kinder vermissen die direkte Rückmeldung zu ihren Aufgaben.

Eine Notbetreuung wurde ebenfalls eingerichtet. Doch im Moment nehmen noch nicht alle, berechtigten Familien die Betreuung in Anspruch. "Sollte sich dies ändern, sind wir bereit, die Gruppe durch Lehrer sowie pädagogisches Personal zu betreuen", merkt Haßler an.

Doch bei aller Sorge, freue man sich schon jetzt auf die Zeit nach der Schulschließung: "Wenn wir uns alle wiedersehen", so die Rektorin. "Wir hätten lieber eine normale Schule. Das sagen auch die Schüler", meint sie. Bereits am Freitag vor der Schließung der Schule wurden die Schüler der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar angewiesen, sich auf eine mögliche Schulschließung vorzubereiten und ihre Bücher und Lektüren mit nach Hause zu nehmen.

Seit Dienstag, 17.März, sind nun alle Schulen in Baden-Württemberg geschlossen. "Die eingerichtete Notbetreuung für Schüler bis Klasse 6, deren Eltern in systemrelevanten Arbeitsgebieten tätig sind, wurde umgehend eingerichtet, es ist jedoch eine überschaubare Anzahl an Kindern zu betreuen", so Rektor Peter Singer und Konrektor Rainer Morschel.

Die Lehrer der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar arbeiten vom häuslichen Schreibtisch aus und haben über Internet und Telefon direkten Kontakt zu ihren Schützlingen. Die Schulleitung ist täglich in den Rektoraten erreichbar. "Wir sind froh, dass wir uns bereits vor zwei Jahren entschlossen haben, an unserer Schule, eine internetbasierte digitale Lernplattform (DiLer) für alle Schüler der Sekundarstufe 1 eingeführt zu haben", sagt Peter Singer.

Diese Lernplattform ermögliche es allen Lehrern, Schülern und den Eltern der Schule, direkt und persönlich miteinander zu kommunizieren. Über die integrierte Daten-Cloud schicken die Lehrer wöchentliche Arbeitspläne und Materialien zu den einzelnen Schülern, die wiederum die Arbeitsblätter am PC oder Laptop bearbeiten beziehungsweise die Arbeitsaufträge auch ausdrucken können, um diese dann klassisch auf Papier mit dem Füller oder Kugelschreiber zu bearbeiten. Durch die Verknüpfung mit den Eltern sei es diesen möglich, zu sehen, was ihre Kinder zu arbeiten haben. Die Arbeitsergebnisse werden dann elektronisch an die Lehrer zurückgesandt. "Bei unserer Klasse 10, die den Realschulabschluss anstrebt, erteilt der Klassenlehrer zudem einen täglichen fachlichen Input zu unterschiedlichen Mathematik-Themen über den kostenlosen Messaging-Dienst Skype", merkt der Rektor an.

Gute Struktur ist wichtig

Peter Singer und Rainer Morschel hoffen nun, dass sich die Kinder und Jugendlichen zusammen mit ihren Eltern eine gute Tagesstruktur überlegt haben, damit Lernen und Freizeit sowie Arbeiten und Medienkonsum sich in einem guten Verhältnis bewegen.

Doch keine Elektronik ersetzt die engagierten Lehrkräfte, die neben dem Bildungsauftrag auch noch einen wichtigen Erziehungsauftrag wahrnehmen. So freuen sich auch hier alle wieder auf die Arbeit in der Klassengemeinschaft, in der zusammengelebt, gelehrt und gelernt wird. Auch in dieser besonderen Situation, können die Kinder und Jugendlichen nun zeigen, dass sie auch eigenverantwortlich lernen und arbeiten können.

Bei den Kindergärten in Deißlingen tut sich ebenfalls etwas. Dort werden die Kinder zum Beispiel vom "Gute-Beth-Kindergarten" mit einer Bastel-, Back und Rätselmappe zu Hause beschenkt. Auch die Gemeinde unternimmt etwas: so werden die Kindergartenbeiträge vorerst für den Monat April nicht eingezogen.