Mit einer Liftanlage soll das Deißlinger Rathaus barrierefrei werden. Foto: Symbolfoto: Hollemann

Bauausschuss entscheidet sich gegen günstigstes Angebot. Traxler-Nachfolgerin geht.

Deißlingen - Das barrierefreie Rathaus rückt in greifbare Nähe. In der Bauausschusssitzung am Dienstagabend wurde der Einbau einer Liftanlage im Deißlinger Rathaus vergeben.

Im Haushalt sind unter dem Punkt "Barrierefreies Rathaus" 60 000 Euro eingestellt. Die Firma Haushahn legte zwar das günstigste Angebot vor mit rund 32 600 Euro, doch im direkten Vergleich zum Angebot der Firma LiftTec, der zweit günstigsten Bieterin, habe sich gezeigt, dass diverse Ausstattungsmerkmale bei Haushahn fehlten, so zum Beispiel die gesamte Verglasung, die gewünschte Sonderlackierung oder das Notruftelefon. Bei der LiftTec ist der Einbau des Lifts auch am besten zu realisieren.

Es sind in diesem Fall nur die Treppenstufen der bestehenden Treppe zu kürzen. Bei allen anderen Herstellern würde der Einbau des Lifts einen sehr viel größeren Umbau an der bestehenden Treppe und Decke mit sich bringen und hohe Zusatzkosten auslösen. Wenn man all dies berücksichtige, käme man bei LiftTec rechnerisch auf unter 30 000 Euro, so Max Hugger vom Bauamt. Den Vorschlag, die Firma LiftTec mit dem Einbau der Anlage zu beauftragen, für insgesamt 38 000 Euro, befürworteten alle Räte.

Auch mehreren Baugesuchen wie dem Anbau eines sogenannten "Kaltwintergartens" oder der Umnutzung der ehemaligen Apotheke in der Gupfen in Wohnräume wurde zugestimmt.

Es wurden auch zwei Vorberatungen über mögliche Erteilung von Befreiungen in die Beratungen aufgenommen. In beiden Fällen signalisiert der Bauausschuss seine Zustimmung. Zum einen sind dies die Errichtung eines Carports auf nicht überbaubarer Fläche in der Albstraße 22 und zum anderen die Errichtung eines Anbaus ebenfalls auf nicht überbaubarer Fläche. Die Eigentümer können nun beruhigt an die Einreichung der Baugesuche gehen.

Nachdem die Gemeinde bei der Entwicklung innerörtlicher Wohngebiete an Grenzen stößt, muss ab dem kommenden Jahr an anderer Stelle Bauland zur Verfügung gestellt werden. Deshalb wurde jetzt die Erschließungsplanung für "Bitze III – zweiter Bauabschnitt" an das Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro vergeben. Das vorläufige Honorar für die Planung beträgt 147 250 Euro. Die Verwaltung geht von Gesamtkosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro aus. Bernd Angst meinte dazu, dass man vor allem jedoch das Augenmerk zuerst auf die Vermarktung der "Neuen Ortsmitte" legen sollte. In der "Bitze III" sollte seiner Meinung nach deshalb an der Preisschraube gedreht werden. Bürgermeister Ralf Ulbrich bestätigte, dass die Ortsmitte natürlich Vorrang habe. Die entstehenden Bauplätze in "Bitze III" würden im Übrigen selbstverständlich nicht verschleudert. Der Planung zur "Bitze III" wurde einstimmig zugestimmt.

Bürgermeister Ralf Ulbrich gab bekannt, dass die Nachfolgerin von Herbert Traxler als Leiterin des Haupt- und Ordnungsamtes ausscheiden wird. Sie habe sich aus privaten Gründen für die Leitung des Hauptamtes ihrer Heimatgemeinde Brigachtal entschieden. Auf der Homepage der Gemeinde sei die Ausschreibung schon publiziert. Weitere Anzeigen würden folgen. Ulbrich: "Wir lassen diese engagierte Mitarbeiterin nur ungern ziehen".