Dauchingen bei Bauträgern beliebt / Projekt soll Bevölkerungsrückgang entgegenwirken

Dauchingen (spr). Der Ort erfreut sich bei Bauträgern ziemlicher Beliebtheit: Während der Gemeinderatssitzung erläuterte Architekt Jo Müller für die SWR GmbH im Rahmen einer Bauvoranfrage den Plan für ein Elf-Familien-Haus an der Kreuzung Kehrbühlstraße/Wilhelm-Feder-Straße gegenüber der Zunftstube der Teufel.

Mit dem Vorhaben strebt ein zweites Projekt auf den örtlichen Immobilienmarkt, nachdem zuletzt der Bauantrag zum Wohnen am Birkenweg, dem alten Lehrerwohnhaus, positiv beschieden worden ist. Und ein drittes Projekt, die Vermarktung einer Immobilie auf dem Grundstück des alten Vogtshauses, wird ebenfalls bereits vorangetrieben.

An der Wilhelm-Feder-Straße soll demnach auf dem 1300 Quadratmeter großen Grundstück eine Immobilie mit Tiefgarage entstehen, die mit drei Vollgeschossen mit je drei Wohneinheiten sowie einem Dachgeschoss mit zwei Einheiten insgesamt elf Parteien Platz bieten soll. Müller erläuterte den abgestuften Baukörper, der in etwa der jetzigen Bebauung entspricht, auf keinen Fall wuchtiger wirke. Eine Schnittzeichnung zeigte, dass die Firsthöhe auf der südlichen Seite die bisherige Bebauung minimal übersteigt, das Gebäude aber spürbar niedriger ist als die Umgebungsbebauung im Norden. "Die im Norden liegenden Gebäude werden nicht beschattet", betonte Müller. Da das Gebäude nach Süden verschoben wird und sich gut fünf Meter Grenzabstand nach Norden hin ergeben, sich Gehweg und Straße anschließen, seien Belichtung und Belüftung gesichert. "Mehr Auswirkungen hätte das Gebäude Richtung Osten, wenn die Abendsonne weggenommen würde", führte Müller aus. Hier sei es sehr vorteilhaft, dass es keinen direkten Anlieger gebe, sondern eben die Kreuzung.

Bürgermeister Torben Dorn hatte in seinen einleitenden Worten klare Unterstützung für das Vorhaben gezeigt: Das Statistische Landesamt sage dem Ort im kommenden Jahrzehnt einen Bevölkerungsrückgang von 250 Einwohnern voraus, dem könne man nur durch eine Binnenentwicklung entgegenwirken. "Die vorgelegte Planung kann dafür als ein Musterbeispiel gelten", stellte er fest.

Die Ratsmitglieder folgten dieser Einschätzung, mäkelten aber an den eingeplanten 16 Stellplätzen herum. Ingo Österreicher, Meinrad Gönner und Bernd Stähle forderten mehr Plätze.

Fast hätte man meinen können, in Dauchingen sei die Parkplatzsuche dringendstes Problem. Dorn belehrte die Ratsherren, dass die Landesbauordnung lediglich einen Stellplatz pro Wohnung fordert und somit schon viel mehr geplant sei als gesetzlich vorgeschrieben. Müller führte aus, dass das Verhältnis von etwa 1,5 Stellplätzen pro angebotener Wohneinheit der Nachfrage entspreche und man deswegen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus Plätze anbiete. Es mache aber wenig Sinn, Plätze einzuplanen, die dann nicht benötigt und nicht gekauft würden. Der Voranfrage stimmte der Rat einstimmig zu, so dass einem Bauantrag in diesem Rahmen nichts mehr im Weg steht, zumal es im betreffenden Gebiet nur einen sogenannten nicht qualifizierten Bebauungsplan gebe, der wenig reguliere.