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Der Haushalt 2021 wird in Dauchingen nicht ausgeglichen sein

Die Haushaltslage der Gemeinde für das kommende Jahr ist von dringenden Investitionen und verminderten Gewerbesteuereinnahmen gekennzeichnet.

Dauchingen. Kämmerer Stefan Reiser plant mit einem erheblichen Zugriff auf die Rücklagen in Höhe von 2,7 Millionen Euro, wie er während der jüngsten Ratssitzung mit der Vorlage des Haushaltsentwurfs darlegte. Der Haushaltsplan 2021 sieht demnach im Ergebnishaushalt Einnahmen in Höhe von 8,48 und Ausgaben in Höhe von 9,01 Millionen Euro vor. Der Ergebnishaushalt weist somit ein Minus von gut 500 000 Euro auf.

Der Gesamtfinanzhaushalt hat Einnahmen in Höhe von 8,26 und Ausgaben in Höhe von 8,08 Millionen Euro. Daraus ergibt sich ein Zahlungsmittelüberschuss von gut 180 000 Euro, was der früheren Zuführungsrate zum Vermögenshaushalt entspricht. Die Tilgungsrate der Kredite beträgt 130 500 Euro, somit sei die Mindestanforderung für eine Genehmigung des Finanzhaushaltes erfüllt. Reiser plant keine Kreditaufnahme, sondern die Finanzmittelentnahme, womit die Rücklagen der Gemeinde entsprechend sinken.

Corona-bedingt rechnet er mit dem Einbruch der Gewerbesteuer auf voraussichtlich rund 1,8 Millionen Euro. In den beiden Vorjahren lag die Gewerbesteuer zum Vergleich bei mehr als 3,2 Millionen Euro. Der Gemeinderat hatte im Oktober ein dreistufiges Paket beschlossen, um die Einnahmesituation zu verbessern und die Ausgaben zu kürzen.

So wurde beschlossen, die Grundsteuer B von 340 Prozent auf 400 Prozent des Grundsteuermessbetrags und die Gewerbesteuer von 340 Prozent auf 350 Prozent des Gewerbesteuermessbetrags anzuheben. Weiter wurden die Hundesteuersätze erhöht. Gleichzeitig wurden strukturelle Ausgabenkürzungen vorgenommen.

Trotz dieser Maßnahmen sei ein Haushaltsausgleich im Jahr 2021 unmöglich, bedauerte der Kämmerer, immerhin sollte sich die Situation ab 2022 wieder verbessern.

Erschwert wird die aktuelle Situation durch den Umstand, dass die Gemeinde Dauchingen nach wie vor eine hohe Steuerkraft durch die hohen Gewerbesteuereinnahmen im Jahr 2019 besitzt. Dies hat zur Folge, dass die Gemeinde relativ geringe Schlüsselzuweisungen erhält und hohe Umlagen an Land und Bund abführen muss. Die Zinsausgaben 2021 betragen 53 000 Euro. Diese konnten in den vergangenen Jahren durch die Kredittilgungen und zinsgünstige Umschuldungen stark gesenkt werden. Der Schuldenstand wird zum Ende des Jahres auf 2,255 Millionen Euro sinken, wobei der größte Teil auf die Finanzierung des "Löwen" entfällt.

Die Rücklagen werden den Berechnungen zufolge auf 770 000 Euro abschmelzen, wobei natürlich Hoffnung besteht, dass sich die Zahlen bei erhofftem wirtschaftlichen Aufschwung in 2021 noch bessern.

Größere Investitionen

A n größeren Investitionen und Unterhaltungsmaßnahmen stehen im Jahr 2021 folgende Vorhaben an: Austausch der EDV im Rathaus (70 000 Euro), Straßensanierungen (insbesondere Wilhelm-Feder-Straße/Kehrbühlstraße, 475 500 Euro), Austausch der Wasserleitungen (Wilhelm-Feder-Straße/Kehrbühlstraße; Niedereschacher Straße, südlicher Bereich und Ringschluss Niedereschacher Straße/Daimlerstraße; insgesamt 345 500 Euro), Kanalsanierungen Wilhelm-Feder-Straße/Kehrbühlstraße (259 000 Euro) und der Breitband-Ausbau (Mitverlegung Kreisbackbone, Verlegung Leerrohre Wilhelm-Feder-Straße/Kehrbühlstraße, insgesamt 490 000 Euro).