Die beiden Besucherparkplätze am Dauchinger Rathaus werden zu einer Ladestation für Elektrofahrzeuge umgestaltet. Foto: Preuß

Gemeinderat Dauchingen setzt sich mit Standortwahl gegen Verwaltung durch. Zwei Besucherparkplätze fallen weg.

Dauchingen - Die erste öffentliche Ladesäule für E-Fahrzeuge in Dauchingen wird am Rathaus installiert. Dies beschloss der Gemeinderat entgegen der Empfehlung der Verwaltung, die einen Standort an der alten Waage favorisiert hatte. Die Ladesäule wird im Rahmen des interkommunalen Projekts "Spurwechsel" gebaut. Sie wird benötigt, da das Projekt auf Elektromobilität im ländlichen Raum setzt und in Bälde ein rein batteriebetriebener Renault Zoe angeschafft wird. Das Fahrzeug steht für Fahrdienste zur Verfügung, abends und am Wochenende können es aber auch die Bürger als Car-sharing-Angebot im ländlichen Raum nutzen.

Die Verwaltung hatte vorbereitend einige mögliche Standorte auf ihre Machbarkeit hin abgeklopft. Gegen einen Standort hinter dem Feuerwehrgerätehaus sprach, dass man den Parkplatz nicht einsehen kann und so der Werbeeffekt entfällt. Der Parkplatz an der Festhalle sei prinzipiell gut, allerdings fehle eine Trafostation in der Nähe, weswegen Erdarbeiten für die Stromzuführung unternommen werden müssten. Gut mit der Stromversorgung sehe es vor der evangelischen Kirche aus, der Standort sei aber wiederum nicht zentral, außerdem würden Parkplätze für Kirchenbesucher entfallen. Die Mitarbeiterparkplätze an der Haggasse seien zwar zentral, es könnten jedoch ebenfalls Erdarbeiten notwendig sein, außerdem würden zwei der ohnehin knappen Parkplätze entfallen.

Vorschlag der Verwaltung war daher die Einrichtung der Ladesäule in der Daimlerstraße bei der alten Waage. Direkt am Trafohäuschen gelegen, wäre Raum für vier Stellplätze. Doch wegen der Entfernung zum Rathaus konnten sich die Ratsmitglieder mehrheitlich nicht mit der Daimlerstraße anfreunden. Meinrad Gönner hielt für seinen Vorschlag, die "Schaufensterplätze" direkt am Rathaus, also die bisherigen Besucherparkplätze direkt an der Deißlinger Straße umzuwidmen, Unterstützung.

Bei der Diskussion um die zwei für die Allgemeinheit entfallenden Parkplätze hätte ein Beobachter den Eindruck gewinnen können, rund ums Rathaus herrsche großstädtische Parkraumnot und die Einführung einer City-Maut stünde bevor. Am Ende teilten die Ratsmitglieder aber nicht die Befürchtung des Bürgermeisters, bei größerem Besucherandrang könnte es Parkprobleme geben und es setzte sich mit sieben zu vier Stimmen die Erkenntnis durch, dass die beiden Besucherparkplätze entbehrlich seien.