In die breite Schwarzwaldstraße mündet rechts der schmale Mummelseeweg, und dies mit Vorfahrt. Haltestreifen sollen Autofahrer auf diesen Umstand hinweisen. Weitere sechs Kreuzungen stehen ebenfalls zur Diskussion. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gremium stellt Mittel bereit / Auswahl erst später

Dauchingen. Im kommenden Jahr dürften einige wenige "Rechts vor Links"- Haltestreifen an Kreuzungen oder Einmündungen ohne besondere Vorfahrtsregelung in Dauchingen angebracht werden. Zumindest stimmte der Gemeinderat während der jüngsten Sitzung bei zwei Gegenstimmen von Günther Klotz und Bürgermeister Torben Dorn dafür, entsprechende Haushaltsmittel einzustellen.

Im Frühjahr war die Verwaltung beauftragt worden, die rechtlichen Möglichkeiten zur Aufbringung der Haltestreifen zu eruieren und gleichzeitig eine Analyse im Ort vorzunehmen, welche Kreuzungen in Frage kämen. Die rechtliche Prüfung ergab, dass die Gemeinde, obwohl es sich um Gemeindestraßen handelt, nicht über die Anbringung entscheiden kann. Vielmehr sei dies Sache des Straßenverkehrsamtes. Das Amt habe wissen lassen, dass die Straßenverkehrsordnung an den Kreuzungen ohne Vorfahrtsregelung keine besonderen Maßnahmen vorsehe, bei unübersichtlichen Stellen könne aber ein Achtungszeichen – Kreuzung im roten Dreieck – angebracht werden.

Laut dem Verkehrsministerium dürfen Wartelinien nur in Ausnahmefällen angebracht werden, da sie bei inflationärem Gebrauch nicht als Warnung wahrgenommen werden würden. An schlecht einsehbaren Stellen würde das Straßenverkehrsamt die Haltelinien Verkehrsschildern vorziehen, wurde zudem mitgeteilt. Von daher sei die Aufwertung einiger Kreuzungen denkbar.

Die Prüfung der einschlägigen Kreuzungen, es sind im Ortsgebiet 78 Stück, ergab, dass die Verwaltung die allermeisten für unproblematisch erachtet. Bei sieben Kreuzungen könnten indes die Haltestreifen sinnvoll sein, befindet die Verwaltung. Dessen ungeachtet stellte Bürgermeister Torben Dorn klar: "Ich will keine Haltestreifen." Seiner Meinung nach gelte für viele Autofahrer in Dauchingen "bloß keine Veränderungen". Auch Ursula Heiser meinte, dass die Bürger Haltestreifen zum Anlass für Kritik nehmen würden. Während mit Jürgen Laufer und Martin Geiger zwei Ratsmitglieder die Haltestreifen befürworteten, lehnt Günther Klotz sie rundherum ab: "Dafür müssen wir kein Geld ausgeben." Mathias Schleicher, dessen CDU-Fraktion zwar mehrheitlich gegen Tempo 30 in Wohngebieten ist, die aber den Haltestreifen-Antrag eingebracht hatte, sagte, ihm fallen noch einige mehr als sieben Kreuzungen ein, die Haltelinien gut gebrauchen könnten. Sein Beschlussvorschlag, Mittel für die Anbringung der Haltestreifen in den Haushalt 2019 einzustellen, die genaue Auswahl der Einmündungen aber später festzulegen, fand eine Mehrheit.