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Kämmerer referiert die finalen Zahlen für Dauchingen / Deutlicher Einbruch der Gewerbesteuer

Von Stefan Preuß

Der Gemeinderat hat am Montag während der ersten Online-Sitzung seiner Geschichte den Haushaltsplan für 2021 einstimmig beschlossen.

Dauchingen. Während die Ratsmitglieder von zu Hause über die Plattform "Cisco Webex" zugeschaltet waren und auf der großen Leinwand in der Festhalle als Kacheln erschienen, leitete Bürgermeister Dorn die Sitzung aus dem Rathaus. Hauptamtsleiter Andreas Krebs war in der Festhalle vor Ort – denn die Gemeindeordnung schreibt vor, dass trotz Online-Diskussion die Öffentlichkeit gewahrt werden muss, indem die Sitzung an einen öffentlichen Ort in Echtzeit übertragen wird.

Unterbrechung: Nach zwölf Minuten fällt der Ton aus

Das klappte optisch ohne Unterbrechung, allerdings fiel nach exakt zwölf Minuten der Ton aus. Die Sitzung wurde unterbrochen, bis Krebs und Hausmeister Michael Mäder eine Notlösung installiert hatten: An den Lautsprechern des Tabletcomputers des Hauptamtsleiters wurde ein Mikrofon platziert, das das gesprochene Wort an die Lautsprecher in der Halle transferierte. Das hatte ungefähr die Tonqualität einer Übertragung aus der taumelnden Apollo-13-Kapsel, reichte fürs erste aber für zwei Zuhörer und zwei Pressevertreter in der Halle aus.

Kämmerer Stefan Reiser referierte die endgültigen Zahlen, die sich zu den Beratungen im vergangenen Jahr nicht mehr wesentlich geändert haben. Der Ergebnishaushalt zum Beispiel schließt gegenüber der Dezember-Berechnung im Saldo um 1200 Euro besser ab, ähnlich verhält es sich auch bei den übrigen Kennzahlen. Angesichts der immensen Investitionen der Gemeinde muss ohnehin der Begriff "Plan" im Wort Haushaltsplan betont werden. Denn erst in den kommenden Tagen wird die Gemeinde die genaue Kostenberechnung zur Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses erfahren, hatte Bürgermeister Torben Dorn zuvor berichtet. Und angesichts vieler anstehender Ausschreibungen wird es Verschiebungen geben.

Reiser führte nochmals aus, dass der Gemeinderat strukturelle Maßnahmen beschlossen hatte, etwa die Erhöhung der Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer und auch die Hundesteuer, zugleich seien Kosteneinsparungen in Höhe von 130 000 Euro auf den Weg gebracht worden. Die Tilgungsrate der Kredite beträgt 130 500 Euro, somit sei die Mindestanforderung für eine Genehmigung des Finanzhaushaltes erfüllt.

Reiser plant keine Kreditaufnahme, sondern die Finanzmittelentnahme, womit die Rücklagen der Gemeinde entsprechend sinken. Coronabedingt rechnet er mit dem Einbruch der Gewerbesteuer auf voraussichtlich rund 1,8 Millionen Euro. In den beiden Vorjahren lag die Gewerbesteuer zum Vergleich bei jeweils mehr als 3,2 Millionen Euro.

Die Rücklagen werden laut aktuellen Berechnungen zufolge auf 758 000 Euro abschmelzen, im Dezember wiesen die Zahlen noch 770 000 Euro Rücklage aus.

Beim Schuldenstand werden keine Änderungen erwartet

Keine Änderung gibt es beim erwarteten Schuldenstand zum Jahresende, da die Tilgungen ja feststehen. Demnach sinkt der Schuldenstand von rund 2,39 Millionen Euro auf 2,25 Millionen Euro, womit Dauchingen deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegt. Generell besteht weiterhin die Hoffnung, dass sich die Zahlen bei einem wirtschaftlichen Aufschwung in 2021 noch bessern, zumal vorsichtig kalkuliert wurde.