Dieses Haus Vordere Straße 24 wird noch in 2020 abgerissen, auf dem Grundstück und der bestehenden Rasenfläche soll eine Ortsmitte mit vielfältigen Funktionen entstehen. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Haus wird abgerissen / Ingenieurbüro soll Planung für 3800 Quadratmeter großes Areal erstellen

Die Gemeinde macht sich daran, eine bislang schmerzlich vermisste, echte Ortsmitte zu schaffen.

Dauchingen. Während der Sitzung am Montag beschloss der Gemeinderat einstimmig, das Haus Vordere Straße 24 abreißen zu lassen und beauftragte ein Ingenieurbüro, eine Planung für das dann entstehende etwa 3800 Quadratmeter große Areal zu erstellen.

Die neue Ortsmitte stellt ein zentrales Projekt der Dorferneuerung dar, denn Dauchingen ist als sogenanntes Straßendorf entstanden, weshalb es kein gewachsenes Zentrum gibt. Weder um Kirche noch Rathaus als gegebene Ankerimmobilien gibt es eine Mitte, vielmehr liegen beide historischen Gebäude in Nähe der Durchgangsstraßen.

Das Zentrum soll nun auf der bestehenden Freifläche vor der Schule und dem Grundstück des abzubrechenden Hauses entstehen. Die Verwaltung kalkuliert mit etwa 75 000 Euro für den Abbruch, wovon Zuschüsse in Höhe von 45 000 Euro zu erwarten seien. Auch diese Fläche liegt dann an der Kreisstraße, angesichts gegebener Rahmenbedingungen mit den verbliebenen Gaststätten und den verfügbaren Flächen gibt es aber keine Alternative.

Der Gemeinderat beauftragte die BIT-Ingenieure aus Villingen-Schwenningen mit der Erstellung einer Überplanung für das Gelände. Dafür werden 55 000 Euro aufgewendet. Während einer Klausurtagung hatte das Gremium einen Anforderungskatalog aufgestellt, dessen Umsetzung zu den Kernaufgaben des Planers zählen.

Die drei ersten Punkte umfassen Außenbewirtschaftungsflächen für die beiden Speisegaststätten im Bereich, verkehrsberuhigte Flächen für die Erschließung der Gebäude Vordere Straße 26 und 28a, die zurückversetzt liegen, sowie ein Parkkonzept mit mindestens 30 Stellplätzen. In diese Anforderung fällt auch der Wunsch, eine Elektroladesäule, betrieben von einem Drittanbieter, aufzustellen. Eine Multifunktionsfläche mit Pavillon und Bühne soll entstehen, damit die Vereine des Ortes die Möglichkeit erhalten, das Zentrum auch mit Leben zu erfüllen. Genutzt werden soll die Fläche zudem für den Weihnachtsmarkt sowie einen denkbaren Wochenmarkt mit dem Verkauf von Gemüse, Obst, Käse, Wurst und Fleisch. Ein Büchertausch-Regal könnte ebenso Platz finden wie ein Narrenbrunnen sowie begehbare Wasserspiele für Kinder.

Vincent Merz regte an, den vorhandenen Baumbestand möglichst zu erhalten. Dieser Vorschlag wurde mit in die Anforderungsliste aufgenommen. Bürgermeister Torben Dorn unterstrich, dass man genügend Zeit habe, die Planungen sorgfältig zu diskutieren und das Gebiet zu entwickeln. Auf der anderen Seite laufe das auf zehn Jahre angelegte Sanierungsprogramm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" auch schon im dritten Jahr, so dass es wichtig sei, die Dinge anzustoßen. Dem schloss sich der Gemeinderat einstimmig an.