Dieser junge Mann hat das Wappen der Gemeinde in Dauchingen auf das Schulgebäude gemalt und präsentiert es stolz der Familie Reinelt. Repro: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Günther und Elfrun Reinelt erzählen von Hilfe in Bintang / Mit Spenden vieles ermöglicht

Von Stefan Preuß

Dauchingen. Günther und Elfrun Reinelt berichteten im Dauchinger Farrenstall über das Schulprojekt im westafrikanischen Gambia.

Als ihre Kinder damals in Gambia Urlaub machten, genossen sie nicht nur den Strand und den Ozean, sondern schauten sich im Landesinnern um. Und kamen so in das Dorf Bintang mit seinen 800 Einwohnern. Sie erlebten damals die Herzlichkeit der Einwohner, gleichzeitig blieb ihnen aber die Armut der Dorfbewohner nicht verborgen. Und sie reagierten.

Inzwischen ist die ganze Familie Reinelt in Bintang und den Dörfern darum bekannt, denn sie brachten etwas ins Rollen, nämlich Hilfe, die ankommt, und die nachhaltig ist. Die Ankunft der Familie Reinelt wird inzwischen mit einem großen Fest gefeiert. Die Reinelts sorgten zunächst dafür, dass in Bintang das Windrad wieder läuft und so der Brunnen wieder benutzt werden kann. Zur wichtigsten Aufgabe machten sich die Reinelts aber, den dortigen Kindern die Möglichkeit zu schaffen, Kindergarten und Schule zu besuchen. Denn in Gambia ist die offizielle Sprache englisch, dies müssen die Kinder erst lernen, am besten schon im Kindergarten, und dann in der Schule.

Inzwischen gibt es von Dauchinger Bürgern und auch aus dem Freundeskreis der Reinelts Menschen, die Patenschaften für Kinder übernommen haben, deren Eltern das Schul- und Essensgeld nicht aufbringen können.

Einige der Schüler haben inzwischen das Abitur gemacht und studieren. Da es in Bintang sehr viele taubstumme Kinder gibt, veranlassten die Dauchinger Helfer, dass diese auf eine spezielle Schule gehen können. Die vor zehn Jahren baufällige Schule wurde zu einem intakten Schulgebäude mit Schulgarten ausgebaut.

Die Möblierung der Schulen oder Kindergärten werden mit Hilfe der Gelder aus Dauchingen von den ortsansässigen Handwerkern ausgeführt. Doch ohne Gepäck reist das Ehepaar nicht nach Gambia, so staffierten sie vor gut einem Jahr gleich zwei Fußballmannschaften mit Trikots, Schuhen und allem, was zum Fußballspielen dazu gehört, aus, gespendet wurde dies damals vom Dauchinger FC. Verbandsmaterial und ein Defibrillator gehörten im Januar ebenso zum Gepäck wie Kleider für die Kinder. Bei ihrem letzten Besuch durften sie dabei sein, als in Bulanjorr ein Kindergarten eingeweiht wurde. Der Ort liegt sieben Kilometer von Bintang entfernt. Nun haben die Kinder die Möglichkeit, den Kindergarten in ihrem Ort zu besuchen und müssen nicht täglich nach Bintang laufen.

Mit Spendengeldern ermöglichen die Helfer, dass für ein Jahr die Kinder in den Kindergärten in drei Dörfern um Bintang eine Mittagsspeisung erhalten. Mit guten Kontakten und fast wöchentlichen Korrespondenzen zwischen Bintang und Dauchingen sind die Reinelts immer gut unterrichtet. "Trotzdem ist es wichtig, einmal im Jahr vor Ort zu sein, um das Erreichte zu kontrollieren und neue Projekte in die Wege zu leiten", sagten die Helfer.

In den lebhaften Schilderungen bei ihrem Vortrag im Farrenstall wurde deutlich, dass die Menschen und vor allem die Kinder von Bintang und in den anderen Dörfern den Reinelts längst ans Herz gewachsen sind.