Das neue Verkehrskonzept für Dauchingen sorgt für Diskussionen. Foto: Preuß

Bürgermeister Torben Dorn und Mathias Schleicher unterschiedlicher Meinung.

Dauchingen - Normalerweise sind Bürgermeister Torben Dorn und sein Stellvertreter Mathias Schleicher ein Herz und eine Seele. Während der Gemeinderatssitzung wurden aber in der Frage des Verkehrskonzeptes erhebliche Meinungsunterschiede deutlich.

Im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzeptes stellt das Handlungsfeld "Verkehrskonzept für Jedermann – die Herausforderungen eines Straßendorfes" das mit Abstand umfänglichste Kapitel dar. Schleicher beantragte nun, zwei der in Gemeinderatsklausur und Bürgerwerkstatt erarbeiteten Ziele zu streichen. Zunächst ging es um den Punkt "Schaffung von Bauminseln und Pflanzbeeten auf den Ortsdurchgangsstraßen". Schleicher begründete den Streichantrag damit, dass das nur zu stockendem Verkehr und Behinderungen führen würde und nicht dazu, den Lkw-Verkehr auf die Bundesstraße zu vertreiben. Denn: "Unser Schwerlastverkehr im Ort kommt aus Niedereschach, und bei der aktuellen Bautätigkeit dort wird sich das auch nicht vermindern." Inseln und Beete würden also nur zu mehr Lärm und Abgasen im Ort führen.

Dorn hielt dagegen: "Wenn Ihre Argumentation stimmen würde, dann hätten wir ja überwiegend auf der Niedereschacher Straße Lastverkehr. Das stimmt aber nicht, wir haben ihn auf allen Durchgangsstraßen." Es sei kaum eine breitere und für Lkw einfach zu befahrende Ortsdurchfahrt als in Dauchingen denkbar. Im Übrigen würden die vorgeschlagenen Maßnahmen im Leitfaden des Verkehrsministeriums befürwortet, Hunderte Städte und Kommunen im Land würden entsprechende Planungen erfolgreich umsetzen. Bei drei Ja-Stimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag mehrheitlich abgeschmettert, so dass das Entwicklungsziel im Plan verbleibt.

Antrag abgelehnt

Auch das Entwicklungsziel, einen "Bürgerentscheid als Grundsatzentscheid zum Thema Geschwindigkeitsbegrenzung in den Wohngebieten" abzuhalten, wollte Schleicher gestrichen haben. Es stehe jedem Bürger frei, für den Gemeinderat zu kandidieren und dann seine Meinung zu vertreten, "man muss nur gewählt werden". Er sei gewählt, "und ich behaupte, dass nur ein kleiner Teil der Bürgerschaft Tempo 30 in Wohngebieten wünscht". Ein Bürgerentscheid sei daher der falsche Weg und abzulehnen.

Auch hier hielt Dorn dagegen: "Sie bleiben den Beweis schuldig, dass nur eine Minderheit Tempo 30 wünscht." Das könne eben nur durch einen Bürgerentscheid geklärt werden, "und der Rat bricht sich keinen Zacken aus der Krone, hier die direkte Demokratie zu wählen". Man verbaue sich ja nichts mit einem Entscheid. Auch hier setzte sich Dorn in der Abstimmung durch, denn neben Schleicher stimmten nur Martin Geiger, Ursula Heiser und Bernd Stähle für die Streichung, die Mehrheit aber dafür, dass auch dieses Ziel im Entwicklungsplan enthalten bleibt.