Die Immobilie der ehemaligen Spar- und Kreditbank in Dauchingen steht zum Verkauf. Die Gestalterbank ruft einen Preis von 650 000 Euro auf. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsmitte: Komplette Neuüberplanung denkbar / Kreditinstitut Filiale unverändert fortführen

Die Volksbank Villingen-Offenburg, die als "Gestalterbank" firmiert, stellt die Immobilie der ehemaligen Spar- und Kreditbank zum Verkauf. Dies sei aber kein Einstieg in den Ausstieg, betont Vorstandsmitglied Daniel Hirt.

Dauchingen. Das seinerzeit als Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau firmierende Genossenschaftsinstitut hatte 2018 die Spar- und Kreditbank Dauchingen (SKB) im Wege der Verschmelzung übernommen. Die SKB, bis dahin eine der bundesweit kleinsten eigenständigen Banken nicht nur im Genossenschaftsbereich, hatte ihre Tragfähigkeit eingebüßt und außerdem mit der fristlosen Trennung von einem Vorstandsmitglied für Aufsehen gesorgt. Die technische Zusammenlegung der beiden Banken erfolgte im Herbst 2018.

Es wurde seinerzeit nicht offiziell bestätigt, aber gewöhnlich gut unterrichtete Kreise teilten 2018 mit, dass die große Villinger Volksbank sich vertraglich lediglich dazu verpflichtet habe, die Geschäftsstelle für mindestens drei Jahre weiter zu führen, eine langfristige Bestandsgarantie gebe es nicht. Hirt dazu: "Auch wenn unser Teileigentum am Volksbankgebäude in Dauchingen verkauft wird, so bleibt die Volksbank eG – Die Gestalterbank unverändert ihrem Standort in Dauchingen treu. Künftig werden wir im bestehenden Gebäude die bisher durch uns genutzten Räume für unsere Volksbank-Filiale anmieten. Räumlichkeiten, Automaten, Service – alles bleibt so, wie unsere Kunden es kennen und schätzen. Die bekannten Berater bleiben selbstverständlich auch vor Ort." Dies sei "ein deutliches Bekenntnis an unsere Filialstruktur und insbesondere zum Standort Dauchingen. Denn die Volksbank eG – Die Gestalterbank ist schon seit vielen Jahren fester Bestandteil der Infrastruktur in Dauchingen."

Die Bank bietet die Immobilie an der Vorderen Straße für 650 000 Euro an. Das Erdgeschoss sei "hochwertig als Bankfiliale gestaltet", heißt es im Exposée. "Hier möchte die Volksbank weiterhin als Mieter präsent sein." Von daher, so Hirt, werde man auch ausschließlich an einen Käufer veräußern, der die Miete für die Bank ermöglicht.

Die Räume im Obergeschoss seien als hochwertiger Büroraum ausgestattet. Diese Räume wurden von der Volksbank offenbar bereits geräumt, wie Fotos in der Online-Anzeige zu entnehmen ist. Diese Räume stehen demnach zur Weitervermietung oder Umnutzung in Wohnraum zur Verfügung – von daher ergibt sich dann doch eine Verkleinerung der Volksbank-Präsenz. Entsprechende Anschlüsse und ein Balkon seien vorhanden. Die Wohnung im zweiten Obergeschoss weise eine einfache Ausstattung auf.

Das Dachgeschoss ist als Speicher genutzt, dort gebe es zusätzliches Ausbaupotenzial. Zum Verkauf stehen 802/1000 Miteigentumsanteil am Gesamtgrundstück, das im hinteren Bereich mehrere Garagen und Stellplätze aufweist. Dort bietet das Grundstück nach Meinung der Gestalterbank Entwicklungspotenzial für den Anbau/Neubau eines weiteren Gebäudes. Diese Pläne seien mit dem derzeitigen Teil-Miteigentümer besprochen und er habe hier seine Zustimmung signalisiert.

Grundsätzlich könne er sich auch eine komplett neue Überplanung des gesamten Areals vorstellen, bei entsprechender Kompensation seiner Eigentumsanteile. Damit deutet sich unter Umständen das nächste größere Neubauprojekt im Mehrgeschossbau an, je nach Planung zu reinen Wohn- oder zu Wohn- und Geschäftszwecken. Daniel Hirt dazu: "Viele Ideen sind denkbar, aber Konkretes wurde noch nicht ins Auge gefasst."