Die verkehrsrechtliche Anordnung ist schon lange abgelaufen. Aktuell müssen die Autofahrer aber noch auf 50 Kilometer pro Stunde abbremsen. Foto: Preuß

Verkehrszeichen an Kreisstraße sollte schon längst abgebaut sein. Gemeinde will Abhilfe schaffen.

Dauchingen - Großes Ärgernis für Autofahrer: Seit Wochen besteht eine Geschwindigkeitsreduzierung bis auf 50 Stundenkilometer an der Kreisstraße Richtung Deißlingen wegen einer Baustelle, an der seit Wochen nicht mehr gearbeitet worden ist. Jetzt will die Gemeinde Abhilfe schaffen.

Auftraggeber der Bauarbeiten ist nach Auskunft von Hauptamtsleiter Andreas Krebs die Deutsche Telekom. Die hatte Tiefbauarbeiten in dem Bereich nahe des Neckartales ausführen lassen. Dabei war der Abwasser-Hauptsammelleiter der Gemeinde beschädigt worden. Der verläuft neben der Kreisstraße in Richtung der nahen Kläranlage. Zum Glück sei nur der obere Teil des Kanals beschädigt worden, so dass kein Abwasser austrat, sagte Krebs.

Die Gemeinde habe die Telekom mehrfach aufgefordert, den Abwasserkanal fachgerecht reparieren zu lassen, was allerdings erst nach Einschaltung eines Rechtsanwalts in die Wege geleitet worden sei, nachdem "wir monatelang der Telekom hinterhergerannt sind". Der Kanal sei inzwischen repariert, aus unbekannten Gründen sei die Baustelle aber nicht fertiggestellt worden, sagte Krebs. Die Gemeinde habe die Telekom unter Fristsetzung aufgefordert, die Arbeiten zu Ende zu führen, doch es habe keine Reaktion gegeben. Nunmehr sei die Frist abgelaufen, so dass die Gemeinde im Wege der Ersatzvornahme den gewünschten Zustand herstellen werde.

Krebs betont, dass die Kosten durch die Telekom zu tragen seien und der Gemeinde keine finanziellen Verpflichtungen erwachsen. "Die gesamte Angelegenheit ist für uns sehr unbefriedigend und ärgerlich." Dem widerspricht die Telekom zum Teil. Sie ließ auf Nachfrage wissen, dass "das beschädigte Rohr Ende Mai von der von uns beauftragten Firma instand gesetzt" worden sei. Da es sich um ein Abwasserrohr handelt, sei die Instandsetzung aufwändiger gewesen. "Abschließend muss jetzt noch eine Dichtigkeitsprüfung des Abwasserrohrs erfolgen. Dieser Termin wird wiederum von einer externen Firma durchgeführt, die von der Gemeinde mit beauftragt wird", schiebt die Sprecherin den Schwarzen Peter zum Teil an die Gemeinde zurück.

"Dieser Termin soll zeitnah erfolgen, so dass die Arbeiten an der Baustelle bis nächste Woche abgeschlossen sind und es keine Beeinträchtigungen mehr gibt." Warum das alles Monate dauert und nur auf Druck und anwaltliche Schreiben hin funktioniert, ließ die Sprecherin unbeantwortet. Denn noch ärgerlicher als für die Gemeinde ist die Angelegenheit für Autofahrer, die auf der gut ausgebauten Kreisstraße mit 100 Kilometer pro Stunde fahren dürften, aber mit zwei Schildern auf 70 und dann 50 Kilometer pro Stunde abgebremst werden. Da diese Geschwindigkeitsbegrenzung nicht aufgehoben wird, gilt sie prinzipiell sogar über mehrere 100 Meter. "Für die Absicherung der Baustelle wurde von uns eine verkehrsrechtliche Anordnung an die Bauausführenden erteilt, die zum 31. Mai 2019 ausgelaufen ist", erklärte Heike Frank, Pressesprecherin des Landkreises, auf Anfrage.