Beim schwäbischen Unikum Käthe Kächele bleibt am Freitagabend in der Dauchinger Festhalle kein Auge trocken. Mit "Mänsch Männer" hat sie den Nerv der Besucher, insbesondere der Frauen, getroffen. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Show: Käthe Kächele tritt in der Dauchinger Halle auf

Dauchingen. Volles Haus beim Comedy Abend der Dauchinger Narrenzunft. Und wenn dann eine Frau wie Käthe Kächele über zwei Stunden schwätzt, tobt der Saal.

Käthe Kächele glänzte mit ihrem Soloprogramm "Mänsch Männer". Eigentlich wollte sie gar nicht alleine auftreten, doch durch die Erkrankung von ihrem Karl Eugen kam sie mit ihrem viel gelobten Soloprogramm nach Dauchingen. Wie schon im Titel heraus zu hören ist, waren die Männer ein abendfüllendes Thema, in dem jene durchweg ihr Fett, mal voll, mal scheibchenweise, abbekamen.

Schwäbisches Eheleben ohne Schmetterlinge

Doch die im Saal anwesenden Gäste des starken Geschlechts nahmen dies mit Humor auf und unterstrichen bei ganz großen Spitzen gegen sie, dies mit anhaltendem Szenenapplaus. Natürlich überbrachte Käthe liebe Grüße ihres "Dicken", er liege danieder. Doch bei den Dauchinger Teufel sei sie ja gut aufgehoben, meinte ihr genesender Karl Eugen.

Käthe machte kein Hehl daraus, dass ihr Eheleben in den letzten 30 Jahren schon im Argen liege, dies habe bereits in der Hochzeitsnacht damit begonnen, als sie ihr Karl Eugen nach einigen Schnäpsen quer über die Schwelle trug und erst beim dritten Anlauf gemerkt hat, dass ihr Kopf am Türrahmen nicht vorbei kam. Und wenn die ganzen Schilderungen eines schwäbischen Ehelebens so hautnah und auf unnachahmliche und komische Weise im reinsten Schwäbisch präsentiert werden, dann wird auch der ärgste Ehemuffel munter.

Doch nach 30 Jahren denkt man ja auch mal an die Zeit zurück in der man noch Schmetterlinge im Bauch hatte, dies erzählte sie dann auch ihrem Karl Eugen, der inzwischen eine "Mensch-Sofa- Symbiose" entwickelt habe. Ihr Dicker wusste darauf nur eine lapidare Antwort. "Du frisch au älles".

Weitere Nettigkeiten plauderte Käthe im Laufe des Abends aus ihrem Nähkästchen. So kam unter anderem ihr Karl spät nachts nach Hause und es machte einen heftigen Schlag. Ach des waren meine Schuhe, doch so ein Krach können die nicht vollführen, ja ich stand ja auch noch drin, so Karl und nahm den Stuhl vom Esszimmer und setzte sich an mein Bett mit der Begründung: er will in der ersten Reihe sitzen, wenn’s Theater los geht. Es war ein Feuerwerk an Gags und Witzen zu Lasten der Männer, dies von einem schwäbischen Unikum, das an Komik und Bühnen-Präsenz und vor allem bei ihrer Rededynamik nicht zu übertreffen ist. Und dies alles im reinen Urschwäbisch, denn im Hochdeutsch wäre des Ganze nicht so rüberkommen.

Lachen für einen guten Zweck

Eines ist sicher, mit ihren Erzählungen aus ihrem Eheleben und überhaupt über das starke Geschlecht, schwätzte Käthe Kächele sich in die Herzen der Frauen. Die erfreuliche Bilanz des Abends war, dass alle ihren Spaß hatten und viel gelacht wurde. Dies möchte vor allem Käthe Kächele und gab den Besuchern den Rat mit auf den Weg: Lacht viel und seid gut zu einander.

Bei so viel Humor, die die Kächele an ihr Publikum weitergeben, vergessen sie die Menschen nicht, denen es nicht so gut geht. So unterstützen sie seit einem Jahr das Kinderhospiz in Bad Grönenbach. Die Möglichkeiten ihres Erfolgs und der direkte Draht mit tausenden von Zuschauern wollen die Kächeles nutzen, um für diese wichtige Sache zu werben und eifrig Spenden zu sammeln. So hat Edwin Blöd, der reale Mann von Ute Landenberger alias Frau Kächeles, die Dauchinger Gäste für dieses Thema sensibel gemacht und stand auch im Foyer der Festhalle Rede und Antwort über das Kinderhospiz in Bad Grönenbach zu informieren.