Martin Schindler hat im Jahr 2023 zwei Viertelfinals bei wichtigen Major-Turnieren erreicht. Foto: dpa/Jürgen Kessler

Martin Schindler ist kurz davor, Deutschlands bester Darts-Spieler zu werden. Ihn selbst interessiert das nicht wirklich - erst recht nicht nach einer weiteren Enttäuschung bei der EM.

Darts-Profi Martin Schindler ist es nach eigener Aussage vollkommen egal, ob er demnächst Deutschlands Nummer eins wird. Auf eine Frage, ob er diesen Status als Ziel anpeile, antwortete der 27 Jahre alte Strausberger am Donnerstagabend in Dortmund: „Nein, ganz ehrlich, überhaupt nicht. Gaga (Gabriel Clemens) ist ein guter Freund. Es macht keinen Unterschied, ob man 21. oder 20. der Weltrangliste ist“, sagte Schindler nach dem 1:6 gegen Stephen Bunting (England) bei der EM. Es war seine vierte Auftakt-Niederlage bei der vierten EM-Teilnahme.

Clemens ist derzeit auf Platz 21 einsortiert und damit nur zwei Ränge vor Schindler, der nur rund 13 000 Pfund in der Preisgeldtabelle hinter seinem Freund liegt. „Die Spieler, an denen ich mich orientiere, sind ganz oben: Michael van Gerwen, Gerwyn Price, Michael Smith. Das sind die, wo ich mal hinkommen möchte. In dem Sinne hat Gaga für mich da gar nicht viel mit zu tun“, stellte Schindler klar. Clemens hat den Großteil seines Preisgelds mit dem WM-Halbfinaleinzug vor zehn Monaten erspielt. Danach schwächelte der Profi mit dem Spitznamen German Giant. Schindler hat im Jahr 2023 zwei Viertelfinals bei wichtigen Major-Turnieren erreicht.

Dass er am Donnerstag gegen Bunting chancenlos war, sah Schindler hauptsächlich in der starken Leistung seines Gegners begründet. „Ich kann mir nicht viel vorwerfen. Natürlich ärgere ich mich. Schön ist das nicht, aber bei so einem Spiel kann man fairerweise nicht viel dagegen machen“, sagte der Deutsche.