Markante Gebäude wie die Pfarrscheuer (Bild) sollen in Bilderreihen auf der Homepage der Gemeinde Bösingen nach wie vor präsent sein, jedoch nicht mehr im neuen Logo erscheinen. Foto: Weisser

Neue Homepage, neues Logo: Die Gemeinde Bösingen will sich künftig nach außen modern und innovativ präsentieren.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Das gilt selbst für die Gestaltung eines Gemeindelogos.

Insbesondere wenn die auftraggebende Gemeinde aus Ortsteilen besteht, wird die Sache noch wesentlich komplizierter. Da gilt es, in der Darstellung des Logos (Corporate Design) den Proporz zu wahren.

Drei unterschiedliche Entwürfe hatte die Dunninger Forma Hitcom dem Bösinger Gemeinderat vorgelegt. Das modernste Logo, es wurde auch verwaltungsintern favorisiert, erhielt den Zuschlag. Mehrheitlich konnte sich das Gremium nach längerer kontroverser Diskussion darauf einigen.

Die Vorstellungen zu Farbe, Form, Schrift und Symbolik gingen weit auseinander. Doch vorweg: Die Diskussion am Ratstisch verlief trotz unterschiedlicher Meinungen jederzeit sachlich.

„Es hat mich gefreut, dass wir hier in aller Offenheit klare Aussagen machen können“, fasste Bürgermeister Peter Schuster am Ende der Aussprache zufrieden zusammen. Mit klaren Stellungnahmen hielten die Mandatsträger in der Tat nicht hinterm Berg.

Die einen sagen so...

Für Ratsmitglied Michael Bantle war das Wort Bösingen „zu dominant“. Der offizielle Gemeindename sei Bösingen, argumentierte Schuster. Es gebe keinen Doppelnamen. Dennoch wolle man Herrenzimmern nicht unter den Tisch fallen lassen.

„Wir sind zusammengewachsen, und zwar mehr als manch einer es gelegentlich kundtut“, stellte der Schultes fest.

Schützenhilfe bekam er von seiner Stellvertreterin Bernadette Stritt und Rainer Hezel. Die beiden erinnerten daran, dass es Vorgabe gewesen sei, ein neues, modernes Design zu schaffen. Und das sei mit dem vorgelegten Entwirf gut gelungen.

Gemeinderat Thomas Hoppe („Ich finde alle drei nicht gut“) konnte sich mit keinem der kreierten Entwürfe anfreunden. Man müsse nicht jeden Trend mitmachen, kritisierte er und meinte weiter: „Ich bin überzeugt, das kommt in Herrenzimmern nicht gut an.“

Ratskollegin Nadine Fischinger wollte an historischen Symbolen festhalten und plädierte für den Entwurf mit Grafiken von der Bösinger Marienkapelle und der Herrenzimmerner Burgruine. Den ausgewählten Vorschlag fand sie dagegen „nüchtern, stillos und lieblos“.

... und die anderen so

Andy Flaig vertrat dieselbe Meinung. Ganz anders die Einschätzung von Gudrun Müller. „Mir gefällt der Vorschlag, weil er modern ist und die Farben verbindend ineinanderfließen.“

Ein gutes Logo, so Steffen Hemberger von der Firma Hitcom, müsse man mit dem Finger in den Sand zeichnen können. Die Historie würde nicht verschwinden, geschichtsträchtige Bauwerke und markante Gebäude tauchten in Bilderreihen auf der Homepage auf.

„Ich meine, wir haben nichts falsch gemacht“, so das Resümee des Rathauschefs.