Während das Offline-Dating wegen der Corona-Krise nur beschränkt möglich ist, bieten Dating-Apps und Singlebörsen eine Alternative. (Symbolfoto) Foto: Pixabay

Männer gehen eher Risiko einer Infektion ein. Improvisation ist beim Kennenlernen gefragt.  

Region - Soziale Kontakte meiden, zu Hause bleiben, Sicherheitsabstand halten - die Corona-Krise bringt viele Veränderungen für den Alltag mit sich. Das betrifft auch Dates. Wie gehen Singles damit um?

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Die Dating-App Jaumo hat eine Umfrage bei mehr als 33.000 Nutzern in Deutschland, Österreich, Schweiz, USA und Großbritannien gestartet. Eines der Ergebnisse: Immer mer Frauen sagen Dates ab.

In Deutschland nehmen trotzdem noch drei Viertel der befragten Frauen ihre Verabredungen wahr - trotz Infektionsgefahr. In den anderen Ländern verzichten jeweils rund die Hälfte der Nutzerinnen auf ein Treffen, in Großbritannien sind es sogar 72 Prozent. Dort wollen allerdings 88 Prozent der befragten Männer nicht auf ein Date verzichten.

Frauen sind vorsichtiger

Überhaupt sind Frauen laut der Umfrage wesentlich vorsichtiger als Männer. Während im Schnitt beispielsweise nur 14 Prozent der Männer ein Date abgesagt haben, taten es bei den Frauen doppelt so viele.

Außerdem scheinen weibliche Singles eher auf das Küssen (22 Prozent) verzichten zu wollen als auf den Geschlechtsverkehr (17 Prozent). Im Nachbarland Österreich ist das Phänomen ähnlich: Nur 39 Prozent der Frauen betrachten Sex als Risiko, 45 Prozent wollen nicht mehr küssen.

Die Singlebörse Flirts & Singles habe im vergangenen Monat einen deutlichen Anstieg an Registrierungen verzeichnet, berichtet Uwe Thomas, Geschäftsführer von Icony. "Aber dies kann natürlich auch mit der Jahreszeit und dem Valentinstag zusammenhängen." Aber: "Insgesamt ist schon davon auszugehen, dass die Menschen bedingt durch die Corona-Situation mehr online sind." Damit die Nutzer weiterhin ihre Kontakte pflegen und neue aufbauen können, stellt das Portal eine kostenlose Premium-Mitgliederschaft zur Verfügung.

Das Unternehmen Parship Group, zu dem die Dating-Apps Parship und Elite-Partner gehören, hat bisher trotz Einschränkungen im Offline-Dating keine Steigerung bei den Registrierungen festgestellt. "Wir informieren oder warnen unsere Nutzer aktuell nicht gesondert zum Thema Corona. Unser Kundenservice hatte diesbezüglich bisher auch nur vereinzelte Anfragen", sagt Sprecherin Jana Bogatz. "Dennoch verfolgen wir die Entwicklungen sehr genau, schließlich sind alle Bundesbürger derzeit dazu aufgerufen, soziale Interaktion auf ein Minimum zu reduzieren. Das schränkt natürlich auch die Datingmöglichkeiten ein."

Tipps für das Dating

Komplett auf das Flirten und Kennenlernen verzichten muss jedoch niemand. Stattdessen ist Improvisation gefragt. 

Das Chatten über die Dating-App oder anderen Messenger-Diensten ist eine gute Möglichkeit, sich anfangs kennenzulernen und auszutauschen. Aber irgendwann möchte man den anderen auch hören und sehen können, um einen besseren Eindruck zu gewinnen. "Warum nicht, wie früher, erst mal miteinander telefonieren? Auch ein Video-Chat ist eine spannende Möglichkeit für ein erstes Kennenlernen. Der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt", rät Jens Kammerer, CEO von Jaumo.

Wer sich trotzdem unbedingt persönlich treffen möchte, sollte einige Regeln befolgen, um sich vor einer Infektion zu schützen. Auf eine Umarmung sollte verzichtet werden, Küsschen sind verboten. Denn bei Covid-19 handelt es sich um eine Tröpfcheninfektion, die oft über den Mund übertragen wird. Ein Lächeln zur Begrüßung reicht deshalb völlig aus.

Trotzdem ist ein Offline-Date immer noch mit einem hohen Infektionsrisiko verbunden. "Wenn es auch schwer fällt, aber aktuell sollten keine Dates stattfinden. Von daher lieber virtuell treffen", rät Thomas.