Das Deutsche Rote Kreuz bietet ab Montag, 8. März, kostenlose Tests im Sonnensaal des Kapuziners an. Foto: Otto / Montage: Kleinau

Die Bürger haben nun die Möglichkeit, sich kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen – denn ergänzend zum bisherigen Angebot, baut die Stadt Rottweil derzeit ein kommunales Corona-Testangebot auf. Die Stadt zeigt sich zuversichtlich.

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Rottweil - Bei einem Pressegespräch am Donnerstag erläutern Oberbürgermeister Ralf Broß und Bürgermeister Christian Ruf die Einzelheiten des Konzepts. Das kommunale Corona-Testangebot wird vom Pandemiebeauftragten im Kreis, Bernhard Schönemann, sowie der Römerapotheke und dem Deutschen Roten Kreuz, das im Kapuziner eine Test-Station unterhalten wird, getragen. Die Zielgruppe des neuen Testangebots seien Lehrer, Schüler sowie deren Eltern und alle Personen mit Risikokontakten. Die Tests können kostenlos durchgeführt werden und seien selbstverständlich freiwillig, wird mitgeteilt.

"Durch das zusätzliche temporäre Testangebot in Rottweil wollen wir zu den bestehenden Testmöglichkeiten vor allem den besonders gefährdeten Personengruppen einen noch besseren Schutz anbieten", so der Oberbürgermeister, der hofft, dass dadurch der Weg einer weiteren und vorsichtigen Lockerung der Corona-Verordnung beschritten werden kann.

Bürgermeister Christian Ruf, der den Aufbau der kommunalen Struktur in Rottweil koordiniert hat, betont: "Gerade auch mit Blick auf die Virusmutationen und die ersten Lockerungen der Schutzmaßnahmen gilt es, das Testangebot auszuweiten." Dieses umfasse zunächst nur die Anwendung von PoC-Antigen-Schnelltests, bei denen ein Abstrich aus dem Nasenrachenraum erfolgt. "Wir gehen aber davon aus, dass ab dem 1. April neue, einfachere Tests zugelassen werden", erläutert Ruf. So sei nicht ausgeschlossen, dass die Tests künftig mit einer Speichelprobe durchgeführt werden.

Kostenlos und freiwillig

Nur symptomfreie Personen können sich durch geschultes Personal auf das Coronavirus testen lassen. Das Angebot gelte vorerst bis zum 31. März. Hintergrund sei die Ausweitung der Teststrategie des Landes. Dieses habe dazu Schnelltests aus seiner Notreserve an die Kommunen gegeben, wird mitgeteilt.

Rund 8300 Tests stehen der Stadt zur Verfügung. Aus diesem Pool können Erzieherinnen und weitere Mitarbeiter an den Schulen und Kindertagesstätten getestet werden. Das Personal soll dabei Berechtigungsscheine erhalten, die zweimal wöchentlich genutzt werden können. So soll es möglich sein, diese Scheine – überall dort, wo Corona-Schnelltests angeboten werden – einzulösen. Dabei gebe es eine Besonderheit: Sobald mehr als zehn Lehrer oder Erzieher derselben Schule oder desselben Kindergartens an einem Test interessiert sind, erfolge dieser in der jeweiligen Einrichtung vor Ort durch die Corona-Schwerpunktpraxis Schönemann.

Ein Test soll nun auch ohne Nachweis für weite Teile der Bevölkerung kostenlos und freiwillig möglich sein: "Praktisch kann sich jeder testen lassen, der möchte. Uns ist daran gelegen, dass wir die Tests möglichst niederschwellig und vielen Menschen anbieten", betont Bürgermeister Ruf.

Tests direkt in Schulen

Im Stadtgebiet werden somit drei zusätzliche Angebote aufgebaut. Diese gestalten sich laut Pressemitteilung wie folgt: Abschlussklassen im Präsenzunterricht werden in ihrer jeweiligen Schule durch Bernhard Schönemann und dessen Team getestet – dies betreffe sämtliche weiterführenden Schulen der Stadt, die Berufsschulen des Landkreises sowie auch private Schulen in Rottweil. Die Coronatests sind für Schüler kostenlos und freiwillig. Dieses Testangebot soll ab Montag, 8. März, beginnen.

Des Weiteren bietet die Römerapotheke von Eckart Sailer in der Königstraße 35 Tests für alle Interessierten an. Ein Vorteil dabei sei, dass genaue Termine online unter coronatest-rottweil.de ausgemacht werden können. Die Tests sind für Bürger kostenlos und freiwillig. Dieses Angebot gilt ebenfalls ab Montag, 8. März. Eine entsprechende Terminreservierung über das online-Portal ist jedoch ab sofort möglich.

Außerdem bietet das Deutsche Rote Kreuz im Sonnensaal des Kapuziners kostenlose und freiwillige Tests an. Hierfür engagieren sich Ehrenamtliche des DRK-Ortsverbands Rottweil. Hierbei ist keine Terminvereinbarung erforderlich. Bürger haben dann die Möglichkeit, sich mittwochs und freitags in den Abendstunden von 18 bis 20 Uhr sowie samstags von 7.30 bis 10 Uhr auf das Coronavirus testen zu lassen. Am Montag, 8. März, besteht das Testangebot erstmalig ab 18 Uhr.

"Wir sind allen Akteuren für ihre Unterstützung sehr dankbar", bringt Bürgermeister deutlich zum Ausdruck – denn das sei schließlich keine Selbstverständlichkeit.

Zunächst bis Ende März

Doch was ist, wenn die rund 8300 Tests aufgebraucht sind? Das Angebot gelte solange der Vorrat reicht und zunächst auch nur bis zum 31. März. Wenn jedoch Mehrbedarf vorhanden sei, könne die Stadt weitere Tests auf dem freien Markt bestellen. Dabei erhalte sie finanzielle Unterstützung vom Land.

Damit das Testangebot auch in den kommenden Monaten bestehen bleibt, hoffe die Stadt darauf, dass das Land auch nach dem 31. März weitere Tests zur Verfügung stellt.

"Wir wollen jedem einen Test unproblematisch ermöglichen", führt Broß aus. Er betont: "Wir hoffen, dass die Nachfrage groß ist."

Als zweiter stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbands des Gemeindetags ist Ruf im Kontakt mit weiteren Städten und Gemeinden im Landkreis. Im Verlauf der Woche haben sich diese ebenfalls darauf verständigt, jeweils eigene Testangebot zu organisieren, wird erläutert.