Der Impfcontainer wird vor den Donauhallen abgeladen. Der Impfbus ist unterwegs nach Villingen. So können zwei Termine abgedeckt werden. Foto: Rademacher

Die bislang dritte Pop-Up-Impf-Aktion in Donaueschingen wurde abermals gut angenommen. Als der Container öffnete, standen schon fast fünfzig Personen an.

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Donaueschingen - Nach den beiden Pop-Up-Impfaktionen am 19. Juni und am 17. Juli schickte das Landratsamt ab Ende Juli den Impfbus des Kreisimpfzentrums auf den Weg. Zum gestrigen Termin von 10 bis 14 Uhr wurde allerdings ein Impfcontainer aufgestellt, da der Impfbus am Nachmittag in Villingen beim Pokalspiel des FC 08 gegen Schalke eingesetzt wurde.

"Es lohnt sich, dass wir heute Morgen aufgestanden sind"

"Es lohnt sich, dass wir heute Morgen aufgestanden sind", freut sich die medizinische Fachangestellte Birgit Hall, die impfte. Das Impf-Team besteht außer ihr aus dem Arzt Lukas Lehmann, der aufklärte, und Silke Schmid, die den Impfstoff vorbereitete.

Birgit Hall betreibt normalerweise in Donaueschingen das Ladengeschäft "Kunstwerk". Immer mal wieder hilft sie in ihrem alten Beruf aus, etwa bei Typisierungen, seit Mai auch im Impfzentrum, meist an den Wochenenden.

Hubert Maier aus Dittishausen lässt sich impfen, weil es immer mehr Einschränkungen gebe. Er kritisiert den unterschiedlichen Umgang mit Covid-19 im Vergleich zu einer Grippe. Vor einigen Jahren seien mehr Leute an der Grippe gestorben als jetzt mit Covid, davon wolle heute niemand mehr etwas wissen. Er wollte nur das Vakzin Johnson & Johnson, ein angefragter Arzt habe diesen Impfstoff nicht bekommen.

Alen Zunic lässt sich jetzt mit Johnson & Johnson impfen, weil seine Frau schwer erkrankt ist und er sie schützen will. Bisher war er dem Impfen gegenüber skeptisch, weil die Impfstoffe so schnell freigegeben wurden.

Enrico Schulze aus Hüfingen freut sich, endlich einen Impftermin bekommen zu haben. Er ist auf verschiedenen Tagesbaustellen in ganz Baden-Württemberg im Kaminbau tätig, jeden Tag woanders. Er fängt um 6 Uhr an mit "Open End" und habe bisher keine Chance gehabt, Impf-Termine zu vereinbaren. Jetzt passt es gerade und er packt die Gelegenheit beim Schopf.

Mathias Wist ist noch Schüler, lässt sich ebenfalls mit Johnson & Johnson impfen, weil er mit seiner Freundin in den Urlaub fahren möchte. "Entweder geht man in Quarantäne oder man ist geimpft", sagt er. Im Mai habe er einige Tage lang im Internet nach einem Impftermin gesucht, er habe aber keinen Termin bekommen. Irgendwann habe er dann aufgegeben. "Es war zu bürokratisch und kompliziert", kritisiert er die damalige Situation. Außerdem kritisiert er, dass viele Menschen durch Beziehungen dochfrüher zu Impfung gekommen seien als ihnen von der Priorisierung zugestanden hätte.

Teenager nimmt Biontech

Ein bereits geimpftes Ehepaar steht mit seinem vierzehnjährigen Sohn an. Der Junge weiß ganz genau, was er will. Er möchte Biontech und nimmt dafür eine zweite Impfung in Kauf. Er hat sich informiert, viele hätten Biontech und es habe bisher keine schlimmen Nebenwirkungen zu verzeichnen gegeben.

Ein Wartender in der Schlange kritisiert seinen Arbeitgeber. Es sei schade, dass sich der Mitarbeiter selbst um die Impfung kümmern müsse. Als positives Gegenbeispiel nannte er die Firma Straub Verpackungen in Bräunlingen.

Christian und Alin Bader und der kleine Leon sind mit dem Fahrrad aus Hüfingen gekommen. Sie ist geimpft, er braucht die zweite Impfung mit "Moderna". Unbürokratisch wird er nach Schwenningen weitergeleitet. Die Radtour wird wohl etwas länger dauern.

Der Impfbus des Kreisimpfzentrums startete am 28. Juli. Ziel ist es, die Impfbereitschaft zu erhöhen, indem man die Impfungen direkt in den Orten anbietet. Die Impfungen finden ohne Terminvereinbarung statt. Notwendig sind nur ein Ausweis wie Personalausweis oder der Reisepass und die elektronische Gesundheitskarte. Falls kein Impfpass vorhanden ist, wird eine entsprechende Impfbescheinigung ausgestellt. Verimpft werden die Impfstoffe von Biontech und von Johnson & Johnson.