Die Impfkampagne im Kreis Freudenstadt nimmt wieder Fahrt auf. Foto: P&G

Die Corona-Lage im Landkreis Freudenstadt hat sich zuletzt wieder deutlich verschärft. Ärzte planen zusätzliche Impfaktionen.

Kreis Freudenstadt - Dies geht aus dem Wochenbericht des Landratsamts vom Freitag hervor. Die Situation:

Lage im Krankenhaus:

Derzeit befinden sich zwölf Covid-19-Patienten im Krankenhaus, zwei davon werden auf der Intensivstation beatmet. Außerdem werden auf der Intensivstation drei weitere Patienten behandelt, die aus anderen Gründen Notfälle sind. Die Lage spanne sich an. Die Belastung für das Personal steige zunehmend. Die "deutschlandweite Personalknappheit" sei auch im Krankenhaus Freudenstadt spürbar. Landrat Klaus Michael Rückert bezeichnet die momentane Situation als "aber noch händelbar". Er danke allen Beschäftigten im Krankenhaus für ihren Einsatz, allen voran dem intensivmedizinischen Personal, das seit über eineinhalb Jahren "Unbeschreibliches" leiste.

Impfaktionen:

Am Sonntag, 21. November, kommt das Mobile Impfteam aus dem Ortenaukreis von 11 bis 16 Uhr in die Veranstaltungshalle nach Schopfloch. Angeboten werden Erst-, Zweit- und Drittimpfungen, möglich für Personen ab 18 Jahren. Verabreicht wird der Impfstoff Biontech. Für die Auffrischung sei ein Abstand von mindestens sechs Monaten erforderlich. Das gelte auch für Genesene. Ferner organisieren zahlreiche Arztpraxen für Samstag, 27. November, Impfaktionen, etwa die Praxis Fischer-Eberhardt-Fontanyi Nagy aus Alpirsbach, die Hausärzte am Markt in Freudenstadt oder 14 Ärzten aus dem Raum Horb in der Hohenberghalle. Weitere Impfangebote sind im Internet unter www.dranbleiben-bw.de abrufbar.

Die Impfquote:

Die Impfquote im Kreis liegt leicht über dem Landesdurchschnitt. Nach der Statistik des Landes vom 14. November sind 67,5 Prozent aller Einwohner im Kreis zum ersten Mal (Landesschnitt 64,9) und 66,4 Prozent (63,2) zum zweiten Mal geimpft.

Neuinfektionen:

Von Freitag bis Donnerstag, 12. bis 18. November, wurden dem Landratsamt 451 neue Infektnachweise gemeldet. Die Personen wohnen in Alpirsbach (30), Bad Rippolds-au-Schapbach (19), Baiersbronn (36), Dornstetten (18), Empfingen (14), Eutingen (43), Freudenstadt (73), Glatten (7), Grömbach (4), Horb (108), Loßburg (25), Pfalzgrafenweiler (28), Schopfloch (6), Seewald (20), Waldachtal (18) und Wörnersberg (2).

Gesamtzahlen:

Seit März 2020 haben sich damit nachweislich mindestens 7883 Einwohner des Kreises mit Corona angesteckt. 6867 davon (plus 153) gelten als genesen, 847 (plus 296) Personen befinden sich derzeit in Isolierung. 168 (plus 2) Frauen und Männer sind an oder mit Corona gestorben. Die offizielle Sieben-Tage-Inzidenz von Donnerstag, 18. November, betrug 296,5 (11. November: 310,9).

Appell der AOK

Die AOK Nordschwarzwald ruft die Politik zum sofortigen Handeln auf. Die Entwicklungen seien "beängstigend", die verfügbaren Intensivbetten "nahezu belegt", die Situation in den Krankenhäusern "schockierend". Um einen weiteren Lockdown zu verhindern, müssten "einschneidende" Entscheidungen getroffen werden. Die Erhöhung der Impfquote müsse vorrangiges Ziel bleiben. Dafür seien "eine ausreichende Infrastruktur für schnelle und unkomplizierte Impfangebote" erforderlich. Außerdem müsse "das Infektionsgeschehen insbesondere bei Ungeimpften" eingedämmt werden. Außerdem seien "für ausnahmslos alle Branchen" regelmäßige Tests sinnvoll. "Massive Kontrollen" seien erforderlich. Jeder Einzelne sei aufgerufen, alles zu tun, um die aktuelle Entwicklung zu stoppen.