Ein Impfzentrum kommt nach Donaueschingen. (Symbolfoto) Foto: Murat

Ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen das Coronavirus ist die Schutzimpfung. Aber welches ist der beste Weg, sich impfen zu lassen – und mit welchem Impfstoff? Eine weitere Möglichkeit, sich impfen zu lassen, bietet das Pop-Up-Impfzentrum in den Donauhallen. Die ersten Impftage sind vom 6. bis 8. August.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Donaueschingen/Bräunlingen/Hüfingen/Blumberg - Das Impf-Thema ist komplex und beschäftigt die Menschen. Die Durch-Impfung der Bevölkerung schreitet indes weiter voran. Schon jetzt sind mit einer Impfung und den entsprechenden zeitlichen Fristen viele Lockerungen verbunden bei Gaststättenbesuchen, Einkäufen und vielem mehr. Notwendig ist dafür lediglich der Impfpass mit den entsprechenden Nachweisen.

Damit es mit dem Impfen in der Region jetzt noch zügiger vorangeht, haben sich die vier Südbaar-Gemeinden Donaueschingen, Bräunlingen, Blumberg und Hüfingen zusammengetan und entsprechende Forderungen gestellt: Ein sogenanntes Pop-Up-Impfzentrum soll auf die Baar kommen – und damit den Leuten hier eine weitere Alternative bieten, sich impfen zu lassen.

Nun hat die Baar eine gute Nachricht erreicht: Das Pop-Up-Impfzentrum wird tatsächlich kommen. Nachdem bereits in Furtwangen eine ähnliche Aktion gelaufen ist, und auch in St. Georgen ein Pop-Up-Impfzentrum aufgebaut werden soll, wird es auch in Donaueschingen soweit sein. "Mehr als 1800 zusätzliche Impfungen werden Anfang August für die Südbaar-Gemeinden zur Verfügung stehen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Bürgermeister Micha Bächle, Markus Keller, Michael Kollmeier und Oberbürgermeister Erik Pauly.

Daten für zweiten Pieks stehen fest

Aber wann genau soll es soweit sein? Ein Pop-Up-Impfzentrum soll laut Mitteilung von Freitag, 6. August, bis Sonntag, 8. August, in den Donauhallen in Donaueschingen eingerichtet werden. Dabei soll zunächst ein mobiles Impfteam an diesen Tagen zunächst die Erstimpfungen verabreichen. An den ersten beiden Impftagen (Freitag, 6. August und Samstag, 7. August) werden dabei jeweils 700 Impfdosen angeboten, am Sonntag, 8. August, können 450 Impfungen vorgenommen werden.

Die Termine für die Zweitimpfungen stehen auch schon fest: diese sind von Mittwoch, 15. September bis Freitag, 17. September vorgesehen. Als Impfstoff wird voraussichtlich jener von Biontech zum Einsatz kommen.

"Wir freuen uns sehr über die guten Nachrichten, die wir nun aus dem zentralen Impfzentrum in Offenburg erhalten haben. Wir sind froh darüber, dass wir unseren Bürgern diese zusätzliche Möglichkeit anbieten können, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Wir wollen möglichst vielen Bürgern in unseren Städten und Gemeinden eine Impfung anbieten. Der Einsatz der Südbaar-Bürgermeister hat sich also gelohnt", wird in der Mitteilung betont.

Dass es in der Region kein zentrales Impfzentrum geben sollte, hatte im Vorfeld für Ärger gesorgt: "Der Landrat und alle Bürgermeister haben sich sehr geärgert", erklärt Donaueschingens Oberbürgermeister Erik Pauly. Und die Kreis-Impfzentren orientieren sich nicht an der Größe der Bevölkerung.

Alle Bürgermeister des Kreises haben sich zusammengetan und das Sozialministerium angeschrieben. Besonders irritiert sei man dann ob der Erklärung gewesen, die die niedrige Impfquote im Schwarzwald-Baar-Kreise zu erklären versuchte: "Man wollte das damit erklären, dass die akademischen Schichten besser informiert seien", so Pauly. Das grenze an Unverschämtheit. Offenburg, Sitz des zentralen Impfzentrums, hatte jedoch bislang kein Interesse, mit einem Impfzentrum bis in die Region zu kommen, man sei hier "zu weit entfernt".

"Jetzt geht es voran und wir sind froh, das hinbekommen zu haben", erklärt Pauly. Lediglich die Terminfindung sei nicht ganz so leicht gewesen. Außerdem sei es das Ziel gewesen, den Impfstoff von Johnson und Johnson zu bekommen. Davon ist lediglich eine Dosis notwendig und gerade für jene besser, die vorhaben im Urlaub noch zu verreisen.

"Erheblicher Aufwand" für die Kommune

"Ich denke, die große Resonanz aufgrund der offenen Priorisierung war mit ein Grund, weshalb sich das zentrale Impfzentrum in Offenburg bislang geweigert hat, hier ein Pop-Up-Impfzentrum aufzubauen", sagt Bräunlingens Bürgermeister Micha Bächle. Er bekam in den Sitzungen des Gemeinderates das ein oder andere Mal die Frage gestellt, ob und wie es jetzt mit dem Impfen im Kreise schneller gehen werde. Wie das geht, konnte man von Bräunlingen aus gut beobachten: Im Nachbarlandkreis Breisgau-Hochschwarzwald ging es bislang deutlich schneller zur Sache. "Es hat zwei Monate nach der Wahl gedauert, bis in Furtwangen das erste Pop-Up-Impfzentrum war", so Bächle.

Zwar habe es im Kreisgebiet kommunale Impftage gegeben, diese unterscheiden sich jedoch von der Vorgehensweise eines Impfzentrums: "Beim Impftag werden lediglich nicht verbrauchte Impfdosen gesammelt und dann noch benutzt", sagt Bächle. Bei der jetzigen Entscheidung wollte man jedoch auf dem Schirm haben, die Angelegenheit nicht zu Lasten der Hausärzte und des Kreis-Impfzentrums ausgehen zu lassen: "Für die Kommunen ist das Ganze mit einem erheblichen Aufwand verbunden."

Zusätzliche Vakzine für die Südbaar

Der Erfolg der Aktion bestätige erneut die gute Zusammenarbeit der Städte Blumberg, Bräunlingen, Donaueschingen und Hüfingen, die das interkommunale Vorhaben des Pop-Up-Impfzentrums gemeinsam auf den Weg gebracht und Mitte Mai den entsprechenden Antrag gestellt haben. Wichtig war dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern, dass zusätzlicher Impfstoff auf die Südbaar kommt und die Zuteilung in den Praxen und im Kreisimpfzentrum nicht darunter leidet.

Weitere Informationen zur Impfberechtigung, Terminvergabe und Anmeldung werden noch mitgeteilt.

Das baden-württembergische Sozialministerium hat bereits Anfang März auf die so genannten Pop-Up-Impfzentren verwiesen. Pop-Up (englisch: plötzlich auftauchen) steht dabei für zeitlich befristete Impfaktionen. Sie gelten, neben den eigentlichen Impfzentren und den Impfungen durch niedergelassene Ärzte, als ein Baustein, um möglichst schnell möglichst viele Menschen gegen das Coronavirus zu schützen. In anderen Landkreisen kommen entsprechende Aktionen bereits seit geraumer Zeit zum Einsatz – mit entsprechendem Erfolg.