Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat gemeinsam mit der deutschen, niederländischen und belgischen Polizei eine Kampagne gestartet, um 22 lange zurückliegende Frauenmorde aufzuklären.
Die Eine Kampagne des Bundeskriminalamtes (BKA) in Zusammenarbeit mit ausländischen Polizeibehörden hat zwei Cold Cases um Tötungsdelikte an zwei Frauen in Baden-Württemberg wieder aufgerollt. Die Identitäten der beiden Frauen konnten auch Jahrzehnte später noch nicht festgestellt werden, wie die zuständigen Polizeistellen und Staatsanwaltschaften am Mittwoch mitteilten.
Am 16. März 1986 hatten Spaziergänger nach Angaben der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Mannheimer Polizeipräsidiums eine bereits stark verweste Frauenleiche in der Nähe eines Parkplatzes an der A6 bei St. Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis) gefunden. Trotz intensiver Ermittlungen einer wochenlang tätigen Sonderkommission konnte die Frau damals nicht identifiziert werden. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie mutmaßlich zwischen 27 und 33 Jahre alt.
Polizei bittet Bevölkerung um Hinweise
Bei dem zweiten Mordfall handelte es sich um einen Leichenfund vom 24.07.1997 bei Todtnau (Landkreis Lörrach), wie die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen und das Polizeipräsidium Freiburg mitteilten. Demnach wurde die teilweise verbrannte Leiche damals in einem Erdaushub in der Nähe eines Parkplatzes gefunden. Ermittlungen ergaben, dass die Frau mehrere Tage bis etwa zwei Wochen in dem Aushub gelegen haben muss. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie etwa 20 Jahre alt.
Die Polizei zählt in beiden Fällen auf die Mithilfe der Bevölkerung und bittet um Hinweise. Am Mittwoch startete das BKA gemeinsam mit der niederländischen und belgischen Polizei die Kampagne „Identify Me“, wie es auf der Website des BKA hieß. Bei der Kampagne werde nun grenzübergreifend zu 22 Mordfällen mit unbekannten weiblichen Opfern gefahndet.