Dicht an dicht stehen die Wohnmobile in den Ausstellungshallen der CMT Foto: Piechowski

Bis zum 19. Januar präsentieren sich 2000 Aussteller auf den Fildern. Die hätten gern etwas mehr Platz für ihre Stände, doch das 105 000 Quadratmeter große Gelände ist bereits ausgereizt. Selbst das Foyer und der Platz vor der Halle werden zur Präsentation genutzt.

Vom 12. bis zum 19. Januar präsentieren sich 2000 Aussteller auf den Fildern. Die hätten gern etwas mehr Platz für ihre Stände, doch das 105 000 Quadratmeter große Gelände ist bereits ausgereizt. Selbst das Foyer und der Platz vor der Halle werden zur Präsentation genutzt.

Stuttgart - Es sieht aus wie auf einem riesigen, vollgestopften Campingplatz. In Halle eins auf der Messe Stuttgart stehen Wohnwagen und Wohnmobile dicht an dicht. Insgesamt 800 Fahrzeuge von 94 Herstellern sind auf der Caravan, Motor und Touristik (CMT) ausgestellt, die bis zum 19. Januar auf der Messe Stuttgart stattfindet. Weil in diesem Jahr vier Hallen für die Camping-Sparte der Messe nicht mehr ausreichen, mussten die Veranstalter umorganisieren. Der Touristik-Teil aus der sonst gemischten Halle Zwei wurde auf die Hallen Vier, Sechs und Acht verteilt. Dort geht es nun etwas enger zu als bisher.

Die Messe Stuttgart hat ein Platzproblem. Der Ruf der weltweit größten Publikumsmesse für Touristik und Freizeit eilt der CMT voraus. Nur die Fachmesse ITB in Berlin ist größer. In Stuttgart melden sich jedes Jahr mehr Interessenten für einen Stand an. Während bei der letzten CMT auf dem Killesberg im Jahr 2007 noch 1481 Aussteller aus 90 Ländern vertreten waren, sind es in diesen Tagen bereits rund 2000 aus 100 Ländern. Und die wollen immer mehr Platz für sich. „Gerade zur CMT können wir die Flächenwünsche unserer Aussteller nicht mehr ausreichend bedienen“, sagt Messegeschäftsführer Roland Bleinroth. Mittlerweile beziehen die Ausstellungsmacher auch das Foyer und den Platz vor der Halle mit ein.

Auch bei anderen Schauen wird es laut Messe-Chef mittlerweile eng. So füllen der Messeherbst, die Retro Classics und Fachmessen wie die Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung (AMB) bereits jetzt alle neun Hallen. Bei der Fachmesse für Rollladen und Tore gibt es gar eine Warteliste für Aussteller.

„Dass wir die Fläche so schnell ausreizen, hätten wir zunächst nicht gedacht“, sagt Bleinroth. Mit der Eröffnung der Neuen Messe verdoppelte sich die Ausstellungsfläche von 54 000 Quadratmeter auf 105 000 Quadratmeter. Bereits zur ersten CMT auf dem neuen Gelände im Jahr 2008 füllten die Aussteller alle Hallen. 218 000 Menschen kamen damals zur Reiseschau auf die Filder, die Besucherzahl ist seither nahezu konstant.

Die Hoffnung der Messebetreiber ruht nun auf einer weiteren Halle. Der Neubau soll 67,5 Millionen Euro kosten und rund 15 000 Quadratmeter umfassen. In die Halle integriert ist ein Kongressbereich und ein neuer Eingang. Geplant ist, die Halle zur CMT 2018 in Betrieb zu nehmen. Doch zunächst müssen die Messe-Eigentümer Stadt und Land im Sommer über einen möglichen Neubau entscheiden. Stuttgarts Finanzbürgermeister und Messe-Aufsichtsratschef Michael Föll (CDU) und Finanz-Staatssekretär Ingo Rust haben Unterstützung signalisiert. Einem Hallen-Neubau steht auch Leinfelden-Echterdingens Oberbürgermeister Roland Klenk positiv gegenüber. Längst wirbt die Stadt mit Messe und Flughafen. Seit der Messeansiedlung hat sich die Bettenzahl in den Hotels der Stadt verdoppelt. Viele Schauen nutze die Stadt auch, um sich selbst zu präsentieren, so Klenk.

Großen Widerstand wie beim Bau der Messe werde es laut Einschätzung des OB gegen eine zehnte Halle nicht geben. „Dafür werden keine landwirtschaftlichen Flächen verbraucht. Die Halle soll auf messeeigenem Gelände entstehen.“ Die Schutzgemeinschaft Filder kommt da zu einer anderen Einschätzung. „Wir halten das für eine falsche Entscheidung“, sagt der Vorsitzende Steffen Siegel. Die Messe laufe nicht und komme nur bei zwei bis drei großen Schauen an ihre Grenzen. Ansonsten sei sie ein Zuschussgeschäft.