Der Schonacher Claudio Haas war in Lahti bei der JWM mit keinem seiner Sprünge zufrieden.Fotos: Romina Egert Foto: Schwarzwälder Bote

Ski nordisch: Skisprung-Talent Claudio Haas kehrt enttäuscht von den Junioren-Weltmeisterschaften zurück.

Claudio Haas (19/ST Schonach-Rohrhardsberg) zeigt sich nach den Junioren-Weltmeisterschaften in Lahti unzufrieden. Das Skisprung-Talent wird aber erst im März mit seinen Trainern die Saison genau analysieren.

Am Sonntagabend kehrte Claudio Haas aus dem finnischen Lahti zurück in den Schwarzwald. Ein paar Tage möchte er etwas ausspannen, aber auch im heimischen Schonach trainieren, bevor dann mit den beiden kommenden FIS-Spring-Wochenenden in Villach (Österreich) und in Oberhof die Saison für ihn zu Ende geht.

Schanze liegt ihm nicht

Die zurückliegenden JWM-Titelkämpfe in Finnland hakt der Schwarzwälder unter dem Thema "Enttäuschungen" erst einmal ab. "Das hat überhaupt nicht gepasst", zeigt er sich mit keinem seiner Sprünge in Lahti zufrieden. "Die Schanze und ich, das war einfach nicht eins", zeigt sich Claudio Haas selbstkritisch.

Die Tage in der achtgrößten Stadt Finnlands hatten für das Skisprung-Talent mit zwei FIS-Springen als Generalprobe für die Weltmeisterschaften begonnen. Platz 39 stand für ihn nach dem ersten Wettbewerb. Am zweiten Tag zeigte sich Claudio Haas mit Rang 24 leicht verbessert.

Beim Einzelspringen der JWM reichte es für den Schonacher lediglich zu Rang 36. "Ich bin einfach nicht in den Flow hineingekommen, wie ich es gebraucht hätte", blickt er zurück. Schon im Einzelspringen wurde deutlich, dass in diesem Jahr die Österreicher und Slowenen auf dem Schanzentisch in Lahti das Sagen hatten. "Genau so war ja auch die Tendenz während der gesamten Saison. Insgesamt war es in diesem Winter für uns deutsche Juniorenspringer wirklich zu wenig", so der 19-Jährige selbstkritisch.

Auch im abschließenden Mannschaftsspringen hatten sich Claudio Haas, der Hinterzartener Quirin Modricker, Eric Fuchs (Oberstdorf) und Simon Spiewok (Meinerzhagen) mehr als Platz acht vorgestellt. "Es war aber von vorneherein klar, dass wir die Bronzemedaille vom vergangenen Jahr kaum wiederholen können."

Claudio Haas berichtet weiter, "dass auch die Stimmung rund um die Wettbewerbe in Lahti gedrückt war. Das war von der Atmosphäre her keine JWM, wie ich sie ohne Corona vor einem Jahr in Oberwiesenthal erlebt hatte. Solche Titelkämpfe leben ja auch davon, dass man sich mit anderen Sportlern aus unterschiedlichen Nationen austauschen kann. Aber wir waren natürlich aus Vorsichtsgründen total abgeschirmt."

Hoffen auf B-Kader-Platz

Er will sich nun auf die letzten beiden Saisonwochenenden in Villach und Oberhof konzentrieren. "Danach wird natürlich mit unseren Trainern dieser Winter intensiv analysiert. Für mich lief es in einer nicht einfachen Saison mit Corona und der nicht nutzbaren Schanze in Hinterzarten bis in den Dezember hinein insgesamt gut, dann kam aber ein Riss in das Ganze", blickt er schon auf seinen letzten Winter im Juniorenbereich zurück.

Im April wird Claudio Haas eine vierwöchige Grundausbildung bei der Sportförderkompanie der Bundeswehr in Hannover absolvieren. Im Mai wird der DSV die neuen Kader für den Winter 2021/22 benennen. Claudio Haas hofft auf einen Platz im nationalen B-Kader.