Die Altensteiger Stadtkirche ist der Christophorus-Kantorei bestens vertraut. Dort führten die Choristen bereits mit Orchester-Musikern Bachs Weihnachtsoratorium auf (Bild). Foto: Kosowska-Németh

Mit einem Weihnachtskonzert an zwei aufeinander folgenden Abenden versetzte die Christophorus-Kantorei ihr Publikum in festliche Vorweihnachtsstimmung.

Altensteig - Auf dem Programm des Weihnachtskonzertes der Christophorus-Kantorei Altensteig standen adventliche und weihnachtliche Motetten sowie Weihnachtslieder aus aller Welt. "Heute stehen wir am Beginn eines besonderen Konzertes", eröffnete der künstlerische Leiter des Chores, Michael Nonnenmann, den Auftritt der 33 jungen Singstimmen in der Evangelischen Stadtkirche. Er sprach von anstrengenden achtstündigen Schultagen mit Masken, denen Chorproben in kleineren Gruppen folgten. Ab Anfang November bereitete sich die Kantorei auf dieses Weihnachtskonzert vor. Lange Zeit war nicht klar, inwieweit sich der Auftritt vor Publikum realisieren lassen würde. Das Mitsingen war den Konzertbesuchern nicht gestattet.

Motetten zum Auftakt

Zum Auftakt des Konzertes waren mehrere Motetten zu hören. Nach "Machet die Tore weit" erklang das Adventslied "Tochter Zion", komponiert von Georg Friedrich Händel. Nach "Maria durch ein Dornwald ging" und "Übers Gebirge Maria geht", erwartete die 20 weiblichen und 13 männlichen Singstimmen bereits die erste kurze Verschnaufpause. Von Barockkomponist Johann Speth stammt das "Magnificat sexti toni", vorgetragen von Samuel Schick, Orgel und Solo-Gesang, begleitet von einem Glöckchen.

Im weiteren Konzertverlauf kamen weihnachtliche Lieder aus verschiedenen Ländern zum Vortrag. Der Texte des Weihnachtslieds "Vom Himmel hoch, da komm ich her" stammen ursprünglich aus dem Jahr 1524 von Martin Luther. Die Orgel läutete "Ich steh an deiner Krippe hier" ein, das zunächst mit einem Sopran-Solo, gefolgt von einer kleinen Sopran-Gruppe erklang, bevor der restliche Chor im Altarraum einstimmte.

Kleine Besetzung singt "Jul, Jul"

Nach "Gelobet seist du, Jesu Christ" waren einige Chorsänger bereits unterwegs zu den Sitzbänken, um sich eine kleine Pause zu gönnen, die stand für sie aber erst nach dem nächsten Lied an, dem "Lux aurumque" von Eric Whitacre. Mit diesem Lied von Licht und Geld für gemischten Chor hatte der 1970 geborene

amerikanische Komponist und Dirigent ein eigenes Gedicht vertont. Es spricht den Gesang von Engeln für das Neugeborene an. Mit kleinerer Besetzung wurde eines der beliebtesten schwedischen Weihnachtslieder "Jul, Jul" aus dem Jahr 1921 vorgetragen. In derselben Stimmenanzahl sang der Teilchor "Still, still", eine Volksweise, die aus dem Salzburger Land stammt. Diesem folgte aus Irland "O Welcome Holy Infant". Das letzte Stück im Zyklus der internationalen Weihnachtslieder war "Lulajže, Jezuiu" aus Polen aus dem 17. Jahrhundert.

Solistin auf der Empore

Aus dem "Messias" von Georg Friedrich Händel sang Sopran-Solistin Jeannette Bühler begleitet von Samuel Schick "Er weidet seine Herde". Sie ließ ihre Stimme von der Empore aus erklingen.

Mit vier bekannten Weihnachtsliedern klang das Konzert aus. Zunächst sang die Kantorei "Fröhliche Weihnacht überall", danach das 1974 vom deutschen Organisten Erhard Mauersberger komponierte Stück "Weihnacht". Den krönenden Abschluss des besinnlich stimmenden Weihnachtskonzertes war das weltbekannte "Stille Nacht", gefolgt von "O du fröhliche".

Das Konzertpublikum in der Stadtkirche bedankte sich für den gelungenen Konzertabend mit lang anhaltendem, rhythmischen Klatschen, gleichzeitig eine Aufforderung zu einer Zugabe, der die Kantorei gerne nachkam. Vor dem Schlussstück bedankte sich Chorleiter Nonnenmann bei Pfarrer Klaus-Peter Lüdke für die Auftrittsmöglichkeit in der Evangelischen Stadtkirche, bei Albrecht Joos vom Team für die Einlasskontrolle und bei Hans-Peter Häusser, der für die Erstellung der Sitzpläne in der Kirche verantwortlich war.