Arjen Robben ist weiterhin im Torrausch. Foto: dpa

Nach einem aufregenden Spiel gegen Lyon hat der FC Bayern beste Chancen auf den Finaleinzug.

München - Nach dem goldenen Hinspiel-Tor von Arjen Robben rechnet sich der FC Bayern München auch ohne Rotsünder Franck Ribéry große Chancen auf den Einzug ins Champions-League-Endspiel aus.

„Wir haben so gespielt, wie eine Final-Mannschaft spielen muss“, schwärmte Vereinspräsident Uli Hoeneß am Dienstagabend nach dem hochverdienten 1:0 (0:0)-Sieg des deutschen Fußball-Rekordmeisters gegen Olympique Lyon.

Robben entschuldigt sich

„Ich glaube, wir können nicht total entspannt nach Lyon fahren, aber mit großer Zuversicht“, sagte Hoeneß. Das Halbfinal-Rückspiel findet am kommenden Dienstag in Frankreich statt. Im Endspiel am 22. Mai wäre Inter Mailand oder Titelverteidiger FC Barcelona der Gegner.

Einmal mehr war es der Niederländer Arjen Robben, der mit einem Linksschuss in der 69. Spielminute das Tor zum Finale aufstieß. „Ich will aber noch nicht über Madrid reden. Wir können noch einen heißen Abend in Lyon erwarten“, warnte Robben vor verfrühter Euphorie.

Der Niederländer reagierte bei seiner Auswechslung kurz vor Schluss stinksauer, weil er das Gefühl hatte, noch ein weiteres Tor erzielen zu können. „Meine Reaktion war nicht gut, emotional und nicht professionell“, entschuldigte sich Robben beim Team und bei Trainer Louis van Gaal, der lieber den knappen Sieg sichern wollte: „1:0 ist ein sehr gutes Resultat, da mussten wir kein Risiko mehr nehmen.“

Rot für Ribéry

Im Rückspiel wird den Bayern Ribéry fehlen. Der Franzose sah nach einem Foul an Lisandro Lopez in der 37. Spielminute die Rote Karte, was die Münchner Verantwortlichen als eine zu harte Bestrafung bewerteten.

„Das ist ein Foul von vorne gewesen, nicht von hinten und auch nicht von der Seite“, meinte Hoeneß.

Die Bayern hoffen, dass die UEFA nur eine Sperre für ein Spiel ausspricht und Ribéry bei einem Finaleinzug in Madrid wieder dabei sein könnte. „Ich hoffe für Bayern München und Franck, dass er nur für ein Spiel gesperrt wird“, sagte van Gaal.

Lyon muss im Rückspiel ohne Jeremy Toulalan auskommen, der in der 54. Minute die Gelb-Rote Karte sah.

"Man kann stolz sein auf diese Mannschaft"

Selbst in der Phase der Unterzahl waren die Bayern allerdings die bessere Mannschaft gewesen. Hoeneß bewunderte „die wahnsinnige Energieleistung“ der eigenen Elf: „Man kann stolz sein auf diese Mannschaft. Was sie leistet seit Wochen, ist überragend.“

Allein die Chancenverwertung passte nicht. „Jetzt haben wir eine ordentliche Chance, das Finale zu erreichen“, meinte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Zumal in Lyon auch der im Hinspiel gesperrte Kapitän Mark van Bommel wieder zur Verfügung steht.

Dafür fällt neben Ribéry auch Danijel Pranjic, der die dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb sah, gesperrt aus. „Ich denke, dass wir wieder ganz Europa gezeigt haben, wie stark wir sind“, sagte ein zufriedener van Gaal nach einem großen Fußballabend.