Lea Fichtner ist ein neues Gesicht bei der Caritas in Hechingen. Mit ihrem Projekt „Respect and Equality – Requality“ möchte sie jungen Frauen Halt im Leben geben. Foto: Roth

Insbesondere junge Frauen mit Migrationshintergrund stehen häufig nicht mit beiden Beinen im öffentlichen Leben. Das möchte Lea Fichtner von der Caritas in Hechingen ändern. Ihr Projekt „Respect and Equality – Requality“ nimmt nach Ostern an Fahrt auf.

„Ich möchte Mädchen und jungen Frauen eine Perspektive geben“, erläutert Lea Fichtner vom Caritas-Dekanat-Zollern in Hechingen, ihre Motivation hinter dem Projekt „Respect and Equality – Requality“.

 

Warum gibt es dieses überhaupt? „Eine Folge der Pandemie ist, dass sich junge Frauen, besonders mit Migrationshintergrund, aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen haben“, so Fichtner, die das Projekt von einer Kollegin übernahm, die sich caritas-intern beruflich verändert hatte. Angesprochen sind 15- bis 27-Jährige, die selbstständig werden möchten und eine Orientierung im Leben nach dem Pandemie-Wirrwarr benötigen.

„Soziale Arbeit“ studiert

Fichtner, die gerade ihr Studium „Soziale Arbeit“ in Weingarten in Oberschwaben abgeschlossen hat, lernt mit ihren Kursteilnehmern die Basics des Alltags. Zum Beispiel, eine Bewerbung zu schreiben oder ein Bankkonto zu eröffnen. Ihr ist wichtig: „Die Mädels dürfen auch selber Themen in unsere Gruppentreffen mitbringen.“

Los geht es nach den Oster-Feiertagen

Die Themenblöcke wechseln regelmäßig. „Ich will nicht nur in den Räumen der Caritas die Treffen abhalten, sondern auch rausgehen in die Natur, die Umgebung erkunden.“ So wüssten viele der angesprochenen Frauen nicht, welche Pflanzen auf der Zollernalb heimisch seien. Dazu will Fichtner Gäste einladen, zum Beispiel von der Arbeitsagentur oder dem BIZ.

Die Treffen finden mit Beginn am 4. April jeden zweiten Donnerstag ab 15 Uhr im Haus des Caritasverbandes in der Gutleuthausstraße 8 in der Hechinger Unterstadt statt.

Diese Gruppentreffen seien aber variabel. „Wenn der Bedarf höher ist und zum Beispiel mehrere Gruppen bestehen, ist auch eine wöchentliche Taktung denkbar“, erklärt Lea Fichtner.

Die 26-Jährige kommt aus Oberndorf am Neckar, die Caritas-Außenstelle in Hechingen ist ihre erste berufliche Station nach dem Studium. Erfahrungen hat sie aber beispielsweise schon während eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) in Sulz am Neckar gesammelt. Dort war sie im Jugendwerk aktiv. „Von daher weiß ich auch, wie man mit Gruppen umgeht.“

Und auch die Caritas ist als Institution keine Unbekannte für Lea Fichtner: Im Rahmen des Studiums hat sie bereits bei der Ravensburger Caritas im Bereich Schwangerschaftsbetreuung ein Praktikum gemacht.

Fichtner rührt die Werbetrommel

Mit dem Projekt „Respect and Equality – Requality“ möchte die 26-Jährige nun voll durchstarten. Noch ist sie dabei, die Werbetrommel zu rühren, ist mit den Schulen, der Volkshochschule und Vereinen in Kontakt. Auch über Geflüchtetenunterkünfte möchte sie Teilnehmer finden. Eingeladen ist im Prinzip jede Frau in der Altersspanne – natürlich auch deutsche. Ob aus Hechingen oder aus der Umgebung sei dabei die Nebensache.

Und was ist mit einer möglichen Sprachbarriere, Ukrainer sind schließlich genauso angesprochen wie Araber: „Wir verständigen uns mit Händen und Füßen. Die Sprache darf kein Grund sein, nicht zu kommen.“ Für Opfer häuslicher Gewalt sei die Gruppe indes nicht gedacht, dafür hat die Caritas eine besondere Stelle eingerichtet, die auch in Hechingen berät.

Weitere Informationen gibt es bei Lea Fichtner unter 07471/93 32 12 oder per E-Mail an fichtner@caritas-hechingen.de