Schwarzwaldverein mit Freunden auf Neckarsteig unterwegs / Die Himmelsleiter hinunter

Von Hartmut Würfele

Calw. Dass der im Frühjahr 2012 eröffnete Neckarsteig im Gegensatz zum "alten" Neckarwanderweg eine recht anspruchsvolle Streckenführung hat, mussten Wanderer des Calwer Schwarzwaldvereins kürzlich bei ihrer Tour von Bad Wimpfen nach Heidelberg feststellen.

Einmal im Jahr steht eine Wanderung von Mitgliedern des Schwarzwaldvereins mit Freunden aus dem Heilbronner und Freudenstädter Raum an. Der seit 2012 bestehende Qualitätswanderweg Neckarsteig von Bad Wimpfen nach Heidelberg wurde für die diesjährige Unternehmung gewählt. Dabei galt es, die eigentlich auf neun Etappen ausgelegte Strecke von 126 Kilometern in sechs Tagen zu bewältigen.

Entlang von Wiesen, über steile Hänge, bewaldete Höhen, Treppen und enge Pfade, durch Schluchten und auf landwirtschaftlichen sowie Forstwegen ging die Tour durch Teile von Württemberg, Baden und Hessen. Auch die wechselvolle Geschichte dieser Gegend war den Wanderern stets gegenwärtig. Nach der Burg Guttenberg endete die erste Tagesetappe hoch über dem Neckartal auf Burg Hornberg.

Von Weinbergen umgeben verbrachten die Wanderer die Nacht dort, wo einst der Ritter Götz von Berlichingen 35 Jahre lang residierte. Oft hingen an diesen Tagen früh morgens die Wolken noch tief und schwer über dem Neckartal oder dem Odenwald, doch im Laufe des Vormittags besserte sich stets das Wetter. Mit der verführerischen Marienschlucht, kurz vor Neckargerach, erwartete die Gruppe ein Höhepunkt der Wanderwoche.

Über enge Pfade sowie schmale Stege wechselt der teilweise mit Seilen gesicherte steil abfallende Weg von der einen auf die andere Seite des Bachs, der hier hundert Meter zu Tale stürzt.

Während der Tour lernten die Teilnehmer immer wieder freundliche und hilfsbereite Leute kennen. Ein Metzger versorgte die hungrigen Wanderer bei der Mittagsrast in Breitenbronn spontan mit frisch gebrühten Würsten. Im hessischen Darsberg stellte eine Frau kurzerhand ihre Terrasse zum Vespern zur Verfügung, als es regnete und wie so oft auf der Strecke, weit und breit keine überdachte Rastmöglichkeit in Sicht war.

Der letzte Abschnitt von Neckarsteinach über den Melacpass und hoch zum Königstuhl sowie die 1258 grob behauenen Stufen der Himmelsleiter hinunter nach Heidelberg war nochmals eine schweißtreibende Angelegenheit auf dem mit einem blau geschwungenen "N" auf weißem Grund markierten Neckarsteig.