Der Vorsitzende Frank Wiehe zusammen mit Geschäftsführerin Dajana Greger. Foto: Schwarzwälder Bote

Projektvergabe: Grünes Licht für sieben neue Maßnahmen

Nordschwarzwald. In der jüngsten Sitzung der Leader-Aktionsgruppe Nordschwarzwald in Bad Teinach-Zavelstein wurde der Erste Landesbeamte des Landkreises Calw, Frank Wiehe, einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. "Ich freue mich sehr, künftig mit Ihnen gemeinsam die Regionalentwicklung im Nordschwarzwald weiter voranzubringen", so Wiehe. Er tritt in die Fußstapfen von Landrat Helmut Riegger, der den Vorsitz im Zuge einer Neuorganisation im Landratsamt Calw abgegeben hatte.

In der dritten Vergaberunde in diesem Jahr und der vorerst letzten in dieser Förderperiode wurden rund 531 000 Euro EU-Mittel und rund 437 000 Euro Landesmittel ausgelobt. Am Ende kamen sieben Projekte aus den Landkreisen Calw und Freudenstadt zum Zug.

Große Zustimmung fand das Pilotprojekt "Zweikaufen", welches in der Gemeinde Pfalzgrafenweiler realisiert werden soll. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Nahversorgung in ländlichen Regionen für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Durch das "Miteinkaufen" von mobilen für weniger mobile Menschen anhand eines "digitalisierten Einkaufszettels" soll diese Hürde überwunden werden.

Zur Förderung ausgewählt wurde auch die Ausstellungskonzeption für ein Trias-Urzeit-Museum in Rotfelden, die Einrichtung eines Infopoints am Lotharpfad als Folgeprojekt des "Masterplans für die Schwarzwaldhochstraße" sowie ein Selbstversorgerhaus in Huzenbach, welches ein noch nicht vorhandenes touristisches Angebot in Baiersbronn schafft und gleichzeitig dem Leerstand der alten Pension "Lug ins Tal" entgegenwirkt.

Neben den touristischen Projekten wurden von der Aktionsgruppe aber auch Projekte ausgewählt, die der Sicherung der Lebensqualität im ländlichen Raum dienen, wie der barrierefreie Umbau und die Modernisierung des Spielberger Gemeindehauses, der Generationenaktivplatz in der Gemeinde Waldachtal sowie die Förderung des Regionentheaters aus dem schwarzen Wald. Hierbei sollen durch die Festanstellung eines Schauspielers theaterpädagogische Projekte von Schulen realisiert und ein festes Schauspielensemble aufgebaut werden. Da dieses Projekt mehr Kulturmittel bindet als der Leader-Region Nordschwarzwald zur Verfügung stehen, steht diese Auswahlentscheidung unter dem Vorbehalt weiterer Fördermittel durch das Land.

Mit den sieben ausgewählten Projekten werde ein Investitionsvolumen von knapp 1,8 Millionen Euro ausgelöst. Davon sind rund 626 000 Euro Fördermittel der EU und des Landes Baden-Württemberg. Alle Projekte, die nicht zum Zug gekommen sind, haben noch die Möglichkeit über das Nachrückverfahren in den Genuss einer Leader-Förderung zu kommen.

Im Anschluss an die Sitzung fand eine Projektbesichtigung bei Schreinermeister Hans Peter Mast in Sommenhardt statt. Mit Hilfe der Leader-Fördermittel hat er zusammen mit seinem Geschäftspartner Rainer Burkhardt die Firma Gesundes Wohnen, Mast und Burkhardt UG gegründet und den ehemaligen Kuhstall des elterlichen Hofes zu einer Präsentationsfläche für Naturbaustoffe umgenutzt. Durch den beispielhaften Einsatz von heimischem Holz tragen sie zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung bei. Dementsprechend groß fiel auch das Lob der Aktionsgruppe aus.