Region: Esken kritisiert Frauenquoten

Nur jeder fünfte Mandatsträger in den Kreisen Freudenstadt und Calw ist weiblich. "Gerade hier werden Missstände deutlich", meint die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken anlässlich des heutigen Weltfrauentags.

Nordschwarzwald/Berlin. Gerade mal 21,1 Prozent der Mandatsträger in den kommunalen Gremien des Nordschwarzwalds sind Frauen – bei einem Frauenanteil von etwas mehr als 50 Prozent in der Wählerschaft und Bevölkerung läuft da was schief, meint die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken anlässlich des Internationalen Frauentags, der im Jubiläumsjahr "100 Jahre Frauenwahlrecht" am heutigen Donnerstag begangen wird.

"Der Weg zur Gleichstellung ist offenbar auch in den Kreisen Calw und Freudenstadt noch ein weiter. Es ist einfach nicht in Ordnung, dass wichtige Entscheidungen in den Kommunen zu 80 Prozent von Männern getroffen werden, die doch zumindest zur Hälfte die Frauen betreffen", betont Esken.

Schlusslicht beim Frauenanteil in kommunalen Gremien im Kreis Calw ist übrigens die Stadt Bad Herrenalb. Eine Frau sitzt hier mit 14 Männern im Gremium. Im Kreis Freudenstadt teilen sich die Gemeinden Eutingen und Glatten die Trägerschaft der roten Laterne – mit einem Frauenanteil von 7,1 Prozent.

Auch an entscheidenden Positionen in Unternehmen und Verwaltungen sehe es laut Esken oft nicht anders aus. Als Beispiel nennt sie das Freudenstädter Landratsamt: Der Frauenanteil bei den Beschäftigten liegt laut der dortigen Gleichstellungsbeauftragten bei 56 Prozent. Im gehobenen Dienst kommt jedoch nur eine weibliche Beschäftigte auf elf Männer.

Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Zeichen "Press for Progress". Das Weltwirtschaftsforum hat im vergangenen Jahr in seinem Global Gender Report errechnet, dass es unter den jetzigen Umständen noch 100 Jahre dauern wird, bis die Gleichstellung der Geschlechter erreicht ist. "Damit der Fortschritt an Fahrt aufnimmt, müssen wir auf die Tube drücken – auch bei uns in der Region", bekräftigt die SPD-Bundestagsabgeordnete Esken.