Voraussichtlich noch zwei Monate wird die Waldstraße zwischen Hirsau und Althengstett gesperrt bleiben – wenn alles nach Plan läuft. Foto: Klormann Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Hangsicherung zwischen Hirsau und Althengstett hat begonnen / Fertigstellung in zwei Monaten geplant

Das hätte übel enden können: Anfang März polterten rund 20 Tonnen Fels vom Hang auf die Waldstraße zwischen Hirsau und Althengstett. Seither ist die Strecke aus Sicherheitsgründen dicht. Nachdem die Stadtverwaltung die Sicherungsarbeiten vergeben hat, haben diese nun begonnen.

Calw-Hirsau. In zwei Bauabschnitten soll im Zuge der Arbeiten eine Art Netz am Hang befestigt werden, das die Waldstraße zwischen Hirsau und Althengstett vor zukünftigen Steinschlägen bewahren soll. Die Geschehnisse im März hatten deutlich gemacht, dass es sonst – wenn nicht gehandelt wird – durchaus gefährlich werden kann. Damals waren rund 20 Tonnen Fels unkontrolliert auf die Straße gestürzt. Verletzt wurde dabei niemand und auch der Schaden, den der Straßenbelag genommen hatte, blieb überschaubar. Einem Gutachter zufolge hätte aber durchaus "Gefahr für Leib und Leben" bestanden, hätte sich jemand zu diesem Zeitpunkt auf der Waldstraße aufgehalten.

Nun soll dem Gefahrenherd jedenfalls der Garaus gemacht werden – mit einem Fangnetz aus Stahl, das mit drei bis sechs Meter langen Stahlstäben im Fels verankert wird. So steht es in der Sitzungsvorlage für eine Gemeinderatssitzung im Juni, in der das Gremium über die Arbeiten entschieden hatte. Dafür, hatte Tiefbauamtsleiter Jürgen Greule vormals erläutert, würden zuerst Löcher gebohrt, in denen diese Stäbe dann mit Zement befestigt werden. Einzelne Stellen, zum Beispiel das Auflager des Kaiser-Wilhelm-Steins, würden zur Sicherung zudem mit Spritzbeton ergänzt und vor weiterer Verwitterung geschützt.

Starkregen kann Arbeiten verzögern

Die Verwaltung hatte dem Gremium in der Juni-Sitzung vorgeschlagen, eine Fläche von rund 4200 Quadratmetern auf diese Weise zu bearbeiten. Plan B wäre, nur 2200 Quadratmeter mit einem Fangnetz zu sichern, dann jedoch die übrige Fläche jedes Jahr begutachten und im Zweifelsfall räumen zu lassen. Davon hatte die Verwaltung jedoch abgeraten. Der Gemeinderat hatte sich schlussendlich dafür entschieden, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen und die gesamte Fläche zu sichern. Dafür werden aber schätzungsweise knapp 700 000 Euro fällig, wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht. Das Gremium hatte die Verwaltung damals auch dazu ermächtigt, die entsprechenden Arbeiten auszuschreiben und zu vergeben.

Das sei inzwischen geschehen, sagt Martin Zantopp, Bauleiter des Tief- und Straßenbaus bei der Stadt Calw. Die beauftragte Firma habe jüngst mit den Arbeiten angefangen. Zunächst müssen sie sich laut Zantopp erneut dem Rückschnitt des Grüns am Hang widmen. "Das ist schneller gewachsen als uns lieb ist", meint er. Danach gehe es mit dem Einbau des Netzes im "kritischen Bereich" los. Im zweiten Bauabschnitt, führt Zantopp aus, werde das Fangnetz dann weiter bis zum Kaiser-Wilhelm-Stein gespannt.

Der Bauleiter des Tief- und Straßenbaus hofft, dass die Maßnahmen bis in zwei Monaten fertig seien. Bei Starkregen oder ähnlich extremen Witterungsbedingungen können sich die Arbeiten aber natürlich verzögern.

Eine vorzeitige Freigabe für den Verkehr ist für Zantopp keine Option. Die Umfahrung über Ottenbronn funktioniere gut. Und: "Sicherheit geht vor", betont er. "Ich gebe die Strecke nicht frei, bevor wir nicht alles Erdenkliche getan haben."