Religion: Angehende Pfarrer treten im Kirchenbezirk Calw-Nagold ihren Dienst an / Praktische Arbeit und Theorie wechseln sich ab
Im Kirchenbezirk Calw-Nagold gibt es neue Vikare. Die angehenden Pfarrer fiebern bereits der Praxis entgegen. Im Rahmen eines Gottesdienstes in der Calwer Stadtkirche wurden sie vorläufig für ihren Dienst beauftragt.
Calw. "Ich bin froh, dass es nun endlich mit der Praxis losgeht." Mit diesem Satz spricht Laura Helmle (26 Jahre alt) aus, was viele angehende Pfarrer nach ihrem Theologiestudium denken. Sobald sie ihren universitären Abschluss in der Tasche haben, beginnt für sie der praktische Teil ihrer Ausbildung. Vikariat heißt der Vorbereitungsdienst.
Helmle ist seit 1. Oktober eine von fünf neuen Vikaren im Kirchenbezirk Calw-Nagold. Konkret ist sie in der Stadtkirchengemeinde Calw tätig. In den kommenden zweieinhalb Jahren hält sie Gottesdienste, unterrichtet Religion an Schulen und betreibt Seelsorge.
Mihaela Maari-Beer, Johanna Güntter, Gerald Nun und Isabel Aichinger heißen die vier anderen neuen Vikare. Sie sind in den Kirchengemeinden Althengstett, Ostelsheim, Wart-Ebershardt und Effringen eingesetzt.
Die Vikare bilden mit ihren Pfarrern ein Ausbildungstandem. Sie blicken ihnen über die Schulter und begleiten sie im Alltag, bevor sie allmählich selbst tätig werden.
"Ich freue mich auf den seelsorgerlichen Teil meiner Arbeit", sagt Helmle. Schon während des Studiums hat sie im Rahmen einer klinischen Seelsorgeausbildung Erfahrungen sammeln können.
Großer Jahrgang mit guten Berufsaussichten
In der Zeit des Ausbildungsvikariates werden die angehenden Pfarrer nicht ins kalte Wasser geworfen. "Sie werden von den Mentoren behutsam an ihre Aufgaben herangeführt", sagt Dieter Raschko, Pfarrer der Stadtkirchengemeinde und Mentor von Helmle. Aus seiner Sicht werden Geistliche in Württemberg gut und sinnvoll ausgebildet.
Im Ausbildungsvikariat wechseln sich praktische Arbeit und theoretische Reflexion im Pfarrseminar Birkach ab.
Die fünf Neuen im Kirchenbezirk Calw-Nagold sind Teil eines großen Jahrgangs von 40 Theologen, die in diesen Wochen mit ihrem Vorbereitungsdienst beginnen.
Die Württembergische Landeskirche kann den Nachwuchs gut gebrauchen, gehen doch in den kommenden Jahren große Pfarrersjahrgänge in den Ruhestand. So sind die Berufsaussichten sehr gut.